Open Data: Berliner Geodaten kostenlos erhältlich

Der Berliner Senat hat die Nutzungsbedingungen für amtliche Geodaten geändert. Sie erlauben jetzt, die Daten kostenfrei kommerziell und nicht-kommerziell zu nutzen.

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Die amtlichen Geodaten der Berliner Vermessungsverwaltung sind nun kostenfrei erhältlich. Die Daten – wie automatisierte Liegenschaftskarte, topographische Landeskartenwerke, Luftbilder und daraus abgeleitete entzerrte digitale Orthophotos und Informationen über Bodenrichtwerte – dürfen für jeden kommerziellen und nicht-kommerziellen Verwendungszweck umfassend genutzt werden, heißt es in einer Mitteilung der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Daten können über das Geoportal bezogen werden.

Die bisherigen vielschichtigen Nutzungsbedingungen werden aufgehoben und durch neue einheitliche Nutzungsbedingungen ersetzt. Sie erlauben es, die Daten kostenfrei kommerziell und nicht-kommerziell zu nutzen. Die Nutzungsbedingungen werden bei den Geodaten abgebildet. Für Daten, die nur offline bereitgestellt werden können, werden geringfügige Bereitstellungskosten erhoben. Für amtliche Auskünfte und Auszüge aus dem Liegenschaftskataster sowie für Bescheinigungen und Beglaubigungen werden weiterhin Gebühren erhoben.

"Gesellschaftliche Zukunftsthemen wie Klima, Energie, Mobilität oder Demographie sind auf Geoinformationen angewiesen. Mit der Freigabe der amtlichen Geodaten wird die Umsetzung der Open-Data-Initiative des Landes Berlin fortgeführt und ein wichtiger Beitrag für die nachhaltige Öffnung von Staat und Verwaltung geleistet", erklärt Ephraim Gothe, Staatssekretär für Bauen und Wohnen.

Mathias Schindler von Wikimedia Deutschland sieht den Schritt als kleine Revolution. "Die (Meta-)Daten dürfen insbesondere vervielfältigt, ausgedruckt, präsentiert, bearbeitet sowie an Dritte übermittelt, mit eigenen Daten und Daten Anderer zusammengeführt, zu selbständigen Datensätzen verbunden, in interne und externe Geschäftsprozesse und Anwendungen in öffentlichen und nicht öffentlichen elektronischen Netzwerken eingebunden werden. Dies alles mit Quellenvermerkspflicht", erläutert er in einem Blog-Beitrag.

Der Berliner Senat hatte im Februar 2012 seine Open-Data-Strategie veröffentlicht. Im April 2012 errichtete sie ein Open-Data-Portal – das erste in Deutschland. (anw)