IDF: Schnelle SSDs [Update]
Mit zwei schnellen Solid State Disks will Intel den Flash-Speicher auch bei Desktop-PCs etablieren.
Konnte Intel auf der Computex nur recht altbackene SSDs mit PATA-Schnittstelle präsentieren, so zeigt der Chip-Hersteller auf dem IDF Muskeln: Die beiden Solid State Disks X25-M und X18-M für Desktop-PCs und NMotebooks speichern 80 oder 160 GByte Daten und sind rasend schnell: Beim Lesen erreichen sie Dauertransferraten von bis zu 240 MByte/s. Die Schreibgeschwindigeit von 70 MByte/s liegt zwar noch unter der aktueller Festplatten, kann sich aber dennoch sehen lassen. Die Performance holt Intel sich durch die Parallelschaltung von zehn Kanälen. Wieviele MLC-Chips – gefertigt mit 50-nm-Strukturen – an einem Kanal hängen, verrät Intel noch nicht.
Noch etwas schneller ist die SSD für Server X25-E Extreme. Sie leifert bis zu 250 MByte/s und hat Zugriffszeiten von nur 75 Mikrosekunden. Mit 32 respektive 64 GByte fasst sie weniger Daten als ihre Mainstream-Geschwister. Laut Intel schafft sie bis zu 35.000 Leseoperationen pro Sekunde. Die Anzahl an Schreiboperationen liegt um einen Faktor zehn niedriger.
Als Schnittstelle setzt Intel auf SATA-II (genauer Revision 2.6). Bemerkenswert ist insbesondere die Unterstützung für Native Command Queuing (NCQ) – mit bis zu 32 gleichzeitigen Aktione –, die bisher bei SSDs kaum zu finden war. Auch wenn NCQ eingeführt wurde, damit der Schreib-/Lesekopf einer konventionellen Festplatte weniger hin und her springen muss, so verspricht das Verfahren zum Umsortieren von Anfragen auch für Flash-Speicher Performance-Gewinne: Insbesondere Schreibzugriffe können Flash-Zellen nur in Häppchen zu 2 bis 4 KByte ausführen. Müssen dabei bestehende Daten überschrieben werden, so wird es noch aufwendiger: Löschen geht nur Blockweise (256 bis 512 KByte). Dabei gilt es unter Umständen bestehende Daten vorher zu retten. Per NCQ kann die SSD die Befehls-Queue inspizieren und sich unter Umständen das Umkopieren von demnächst zu überschreibenden Daten sparen.
Der Stromverbrauch der X25-M und der X18-M soll zwischen 150 mW bei einem typischen PC-Einsatzszenario und 60 mW im Leerlauf liegen. Die Betriebstemperatur spezifiziert Intel recht großzügig mit 0°C bis 70°c.
Zum IDF Fall 2008 siehe auch:
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- Details zu QuickPath Interconnect
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- Nehalem-CPU offiziell vorgestellt
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