Steam Machines: Intel und Nvidia sind drin, AMD draußen

Die ersten Prototypen der Spielerechner von Valve sollen mit Prozessoren von Intel und Nvidia laufen, AMD bleibt zunächst außen vor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 483 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.

Valve Software hat die Spezifikationen der ersten offiziellen Prototypen der Steam Machines bekannt gegeben. Die Spiele-Rechner sollen künftig im Wohnzimmer unter der Linux-Variante SteamOS laufen und mit PC-Spielen aus dem Download-Shop Steam gefüttert werden. Von dieser Initiative erhofft sich die Spiele- und Hardware-Branche neue Impulse.

Im kommenden Jahr sollen laut Valve diverse Hersteller mit verschiedenen Modellen in unterschiedlichen Leistungs- und Preisklassen auf den Markt kommen. Auch das Computermagazin c't hatte in der Ausgabe 7/2013 bereits einen Bauvorschlag für eine Steam-Box vorgestellt (siehe Video). Das System läuft mit einer CPU und Onboard-Grafik von AMD recht leise, bleibt mit Preisen zwischen 400 und 615 Euro bezahlbar und kann trotzdem nahezu alle aktuellen PC-Spiele auf mittlerer Detailstufe in 720p flüssig darstellen. Allerdings setzt die Steam-Box von c't auf Windows 7 als Betriebssystem. Unter Linux bereitete die AMD-Grafik massive Stabilitätsprobleme.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Mit diesen Preisen werden Valves Bauvorschläge nicht mithalten können. Weil die Grafik-Treiber von AMD unter Linux nicht so stabil laufen wie die von Nvidia, setzt Valve für sein SteamOS auf eine Kombination aus Intel-CPU und Grafikkarte von Nvidia. Die noch in diesem Jahr an 300 ausgeloste Beta-Tester zu verschickenden Prototypen sollen aus Standard-PC-Komponenten aufgebaut und leicht erweiterbar sein. Einen Plan des Gehäuses (Außenmaße 30,7 x 31,7 x 7,4 cm) will Valve ebenfalls veröffentlichen, sodass Bastler es beispielsweise mit einem 3D-Drucker selbst nachbauen können.

Valve setzt zunächst auf High-End-Hardware. Als Grafikkarten kommen Modelle von Nvidia zum Einsatz. Die günstigste Karte hat eine GTX-660-GPU, andere Modelle eine GTX 760, 780 oder sogar ein Titan-Modell, das alleine schon rund 900 Euro kostet. Alle Modelle sollen mit mindestens 3 GByte GDDR5-Speicher ausgestattet sein. Bei der CPU kommen Intel-Modelle zwischen einem Core i3, i5-4570 und einem i7-4770 zum Einsatz. Auch der Hauptspeicher ist mit 16 GByte üppig bestückt, allerdings wählt Valve hier nicht die schnellste Variante, sondern begnügt sich mit DDR3-1600-Modulen. Gespeichert werden sollen die Spiele auf einer 1 TByte großen rotierenden Festplatte mit 8 GByte Hybrid-SSD-Speicher. Ein 450-Watt-Netzteil soll ausreichen, um die Komponenten mit Strom zu versorgen. Die kleinste Variante mit einem i3-Prozessor und einer GTX-660-Grafikkarte wäre demnach kaum für unter 700 Euro in Eigenbau zu bekommen.

Valve betont, dass es künftig weitere, stark unterschiedliche Konfigurationen geben wird. Dass sie bei den Prototypen AMD komplett aussparen, könnte als Wink an den Chip-Hersteller verstanden werden, in die Entwicklung stabiler und performanter Linux-Treiber mehr Ressourcen zu stecken. Wenn dies gelingt, hätte AMD mit seiner kommenden Chip-Generation Kaveri, deren CPU und GPU mittels hUMA auf den selben Hauptspeicher zugreifen, eine kostengünstige Alternative im Programm. Valve grenzt sich mit der Hardware-Auswahl aber auch gegenüber den kommenden Konsolen PS4 und Xbox One ab, die deutlich leistungsschwächer sind, aber auch wesentlich günstiger.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Der Steam Controller soll eine zusätzliche Option zur Steuerung von Spielen werden, neben normalen Pads, Tastatur und Maus.

(Bild: Valve)

Um die Steam-Maschine als Konsole im Wohnzimmer einzusetzen, hat Valve seiner Steam-Software eine Bedienoberfläche verpasst, die sich über ein Gamepad bedienen lässt (siehe Video). Während sich viele Spiele mit einem Xbox-360-Pad gut steuern lassen und für dieses bereits vorbereitet sind, will Valve zu den Steam Machines einen eigenen Steam Controller anbieten, den man optional einsetzen kann. Dieser verfügt neben einem kleinen Touch-Screen über zwei große Touch-Flächen, die mittels Vibrationsmotoren dem Spieler ein detailliertes haptisches Feedback geben sollen, sodass sie nicht nur einen Analog-Stick sondern auch mechanische Knöpfe ersetzen. Nach Auskunft erster Tester sollen sie eine wesentlich bessere Steuerung als gewöhnliche Touchpads ermöglichen. Bislang exisitieren von dem Pad aber nur Prototypen und Valve will Details weiter verfeinern, bevor sie im kommenden Jahr in die Massenproduktion gehen. (hag)