US-Geografen wollen Osama bin Laden lokalisieren

Die Geografieprofessoren Thomas W. Gillespie und John A. Agnew von der University of California in Los Angeles glauben, eine wissenschaftlche Methode entwickelt zu haben, um den Aufenthaltsort des seit 2001 untergetauchten Al-Qaida-Chefs Osama bin Laden ausfindig machen zu können – sofern er noch lebt. Nach ihrer Studie, die im MIT International Review erschienen ist, vermuten sie den Terrorfürsten in einem von drei Gebäuden in der Stadt Parachinar, die in einem der Stammesgebiete im Nordwesten Pakistans liegt.

Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler vorhandene Informationen über bin Laden, Satellitenbilder und biogeografische Theorien über Verbreitung und Auslöschung von Leben ausgewertet. Nach der Distance-Decay-Theorie gehen sie davon aus, dass bin Laden etwa in der Nähe des Ortes zu finden ist, wo er zuletzt gesehen wurde. Nach der Insel-Theorie würde sich bin Laden eher in einer größeren Stadt aufhalten.

So theoretisch ausgerüstet, gingen die Wissenschaftler auf die Suche, ausgehend von seinem angeblich letzten Aufenthaltsort in den Höhlen von Tora Bora nach der Flucht aus Dschalalabad. Nach ihrem Modell ist das Stammesgebiet Kurram höchstwahrscheinlich die Region, in die bin Laden geflüchtet ist. Insgesamt gibt es 26 Stadtinseln in einem 20-km-Radius um den Ort, wo er zuletzt im Nordwesten Kurrams gesehen wurde. Parachamar ist die größte und am hellsten erleuchtete Stadt und steht an vierter Stelle, was die Isolation betrifft. Sie befindet sich an der afghanischen Grenze, von Tora Bora hätte der damals 44-Jährige, an Diabetes erkrankte bin Laden 3,1 km über einen 4000 m hohen Pass und insgesamt 20 km bis zu dieser Stadt reisen müssen. In der Stadt wollen die Autoren drei Gebäudekomplexe ausgemacht haben, die allen 6 Kriterien entsprechen, und 15 Gebäude, die mindestens 5 enthalten. Jetzt müsste nur noch die CIA die waghalsige Hypothese überprüfen.

Mehr dazu in Telepolis:

• Wo ist Bin Laden?.

(fr)