Tech Data verordnet sich neue Struktur - inklusive Brightstar

Mit strukturellen und personellen Veränderungen rüstet sich der Münchner Broadliner für das am 1. Februar gestartete Geschäftsjahr. Im Zentrum stehen dabei eine Bündelung des Software-Geschäftes und ein Neustart der TK/Mobility-Sparte Brightstar.

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Von
  • Matthias Parbel

Nachdem sich Tech Data nach 4-jähriger Abstinenz zur Rückkehr auf die CeBIT entschlossen hat, rüstet sich der Münchner Broadliner mit strukturellen und personellen Veränderungen für das am 1. Februar gestartete Geschäftsjahr 2009/2010. Im Zentrum der Umstrukturierung bei Tech Data Deutschland stehen dabei eine Bündelung des Software-Geschäftes und ein Neustart der TK/Mobility-Sparte Brightstar, die Anfang 2007 als Joint Venture mit dem US-Distributor Brightstar Corporation aufgelegt wurde.

Nach dem Willen von Els Demeester, Managing Director für Deutschland, Österreich und Benelux, gliedert sich die Organisation des IT-Distributors hierzulande ab sofort in die vier Geschäftsbereiche Tech Data Deutschland, Azlan, Design Software Division und Brightstar Europe. Während Tech Data unter der alleinigen Geschäftsführung von Simone Frömming das klassische Broadline-Geschäft mit der Volumen-Distribution fortführt, wird die VAD-Sparte Azlan ausgebaut. Neben dem angestammten Value-Geschäft verantwortet Azlan-Geschäftsführer Marc Müller künftig auch das gesamte Software-Business – inklusive Volumen-Vertrieb. Während der bisherige Director Operations, Marcus Haberschusz, das Unternehmen verlässt, übernimmt Marketing-Geschäftsführer Günter Schiessl auch die Leitung des Procurement in Deutschland und Österreich.

Tech Data wolle damit den aktuellen Marktentwicklungen Rechnung tragen, betont Demeester. Insbesondere im Bereich Software würden Volumen- und Value-Geschäft zunehmend zusammenwachsen. Bestes Beispiel hierfür seien Anwendungen für die Virtualisierung, die früher ausschließlich im Projektgeschäft vertrieben wurden, jetzt aber immer häufiger auch im Broadline-Segment gefragt seien, erläutert die Tech-Data-Managerin. Daher habe sich der Distributor entschlossen, die beiden Geschäftsbereiche Software & Solutions Azlan und Software & Lizenzvertrieb Volumen unter der jeweiligen Leitung von Birgit Nehring und Christian Schlecht in der VAD-Sparte zu vereinen.

Eine Sonderstellung in Sachen Software nimmt weiterhin der Bereich CAD unter der Leitung Jörg Lauer ein. In der Design Software Division (der ehemaligen Business Unit CAD) bündelt Tech Data in Deutschland, Österreich und der Schweiz sämtliche Anwendungen für computergestütztes Design – untergliedert die beiden Sparten Maschinenbau (Mechanical Solution Division – MSD) und Geo/Tiefbau (Infrastructure Solution Division – ISD). Nachdem sich Mensch und Maschine kürzlich aus der Autodesk-Distribution zurückgezogen hatte, avancierte die MSD gerade erst zum Exklusivdistributor für Maschinenbau-Software des amerikanischen CAD-Spezialisten.

Für den Neustart der bisher wenig erfolgreichen TK/Mobility-Sparte Brightstar hat sich Tech Data nun einen Kenner der Branche geholt. Axel Grellhorst – ehemaliger Vorstand vom erfolgreichen Konkurrenten NT plus – soll als Geschäftsführer am neuen Firmenstandort Osnabrück eine schlagkräftige Vertriebsmannschaft für Mobilfunkgeräte, Mobility-Lösungen und -Services aufbauen. Als Kunden will Brightstar zunächst einmal Fachhändler mit Erfahrung im Verkauf von Telekommunikationsprodukten sowie ausgewählte Retail-Partner gewinnen. Erst in einem zweiten Schritt sollen auch IT-Reseller zum Einstieg in das TK/Mobility-Geschäft geworben werden.

Einfach wird der Neustart für Brightstar allerdings kaum, denn vor allem die beiden Platzhirsche in der TK-Distribution hierzulande – Komsa und NT plus – werden keinen Millimeter Terrain kampflos preisgeben. Im Gegenteil, NT plus-Chef Volker Schwellenberg hat sogar eine offene Kampfansage an den Wettbewerb gerichtet: Angesichts des verringerten Wachstums im TK-Markt sei mit einer Marktbereinigung zu rechnen und dabei seien vor allem jene TK-Distributoren gefährdet, die "kein nachhaltig funktionierendes Geschäftsmodell" hätten. (map)