Netz als Multiplayer-Abenteuer

Merci Victoria Grace, Kreativchefin und Mitbegründerin des Start-ups GameLayers aus San Francisco, hat eine Vision: Um das Surfen im Netz zu einer sozialeren und spaßigeren Angelegenheit zu machen, will sie aus der gewöhnlichen Browsernutzung ein riesiges Online-Spiel machen. Teilnehmer bekommen dann künftig Punkte dafür, wenn sie bestimmte Angebote besuchen, themenbasierte Missionen kreieren, die andere Spieler durch das Netz führen oder Notizen für die Gemeinschaft hinterlassen. Sichtbar ist dies alles allerdings nur für Nutzer, die eine spezielle Toolbar-Software installiert haben, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

GameLayers nennt den Ansatz "PMOG", was für "passives Multiplayer-Onlinespiel" steht. "Wir schichten etwas Spielerisches auf das, was bereits vorhanden ist", erläutert Firmenchef und zweiter Mitbegründer Justin Hall, auch als Weblog-Pionier bekannt. "Das Modell für unser Spiel geht grundsätzlich davon aus, dass die Nutzer jederzeit dazu stoßen können", sagt er. Wie bei anderen großen Multiplayer-Games auch entführt das PMOG den Spieler in eine gemeinsame, riesige Welt – nur dass sich diese hier im Browser abspielt.

Einmal eingeloggt, vergibt die GameLayers-Software Punkte für jede eindeutige Web-Adresse, die in 24 Stunden besucht wurde. Dann können die Mitspieler selbst Missionen schaffen oder an ihnen teilnehmen. Beispielsweise kann ein PMOG-Spieler die Homepage des nächsten "Batman"-Streifens "Dark Knight" besuchen, nur um dann ein Pop-up vorzufinden, über das ihn ein anderer Spieler einlädt, mehr über die Geschichte der Comic-Figur zu erfahren. Wer Missionen absolviert und genügend Punkte hat, kann sich Zusatzgegenstände "kaufen", die auf der Profilseite angezeigt werden. Auch Geschenke an andere Spieler sind möglich. Kommuniziert wird parallel per Instant-Messenger.

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(bsc)