Oleco verlangt Aufnahmegebühren für Least-Cost-Router

Die Firma Oleco verlangt ab Anfang Dezember von Internet-Zugangsanbietern eine Listinggebühr für die Aufnahme in ihren Least-Cost-Router. Dadurch dürften die Verbindungspreise für die Nutzer des Tools steigen.

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Oleco vertreibt den Least-Cost-Router "NetLCR", der den jeweils günstigsten Anbieter für Schmalbandeinwahlen aus einer Liste automatisch heraussucht. Ab Dezember verlangt das Unternehmen von den Zugangsanbietern ein Entgelt von 0,2 Cent pro Minute, wenn deren Rufnummer im Einwahltool gelistet wird und darüber mehr als 15.000 Minuten pro Monat generiert werden. Damit kopiert Oleco das Geschäftsmodell des Smartsurfers von Web.de, der dieses Verfahren bereits vor geraumer Zeit eingeführt hatte. Der Presse teilte Oleco das nicht selbst mit – das übernahm der Konkurrent FuchsCom, der das Konkurrenzprodukt Onlinefuchs betreibt und nach eigenem Bekunden keine Provision von den Schmalbandanbietern verlangt.

Auf Nachfrage von heise online bestätigte Oleco-Geschäftsführer Boris Edelhoff die Änderung. "Wir haben in den vergangenen Jahren zwei Drittel der Kunden und drei Viertel der Online-Minuten verloren", klagt er über das stark rückläufige Schmalbandgeschäft. Dazu kämen hohe Ausgaben für Erstattungen an Kunden, wenn unseriöse Betreiber überraschend die Preise erhöhten. "Gegen den Werbedruck des Wettbewerbs haben wir nur dann eine Chance, wenn wir selber genügend Geld verdienen", verteidigt Edelhoff das neue Geschäftsmodell.

Für die Kunden wird die Einwahl dadurch höchstwahrscheinlich teurer, denn die Margen der Schmalbandanbieter sind durch den Konkurrenzdruck derart knapp bemessen, dass sie die Provision für die LCR-Anbieter auf den Preis für die Kunden aufschlagen müssen, um keine Verluste zu schreiben. Auch die LCR-Anbieter kämpfen untereinander mit harten Bandagen um Kunden, so zog etwa im Sommer GMX gegen FuchsCom vor Gericht, um die Zulässigkeit von Werbeaussagen prüfen zu lassen. (uma)