And the Emmy goes to ... MPEG-4 AVC
In knapp einem Monat wird der US-Fernsehpreis Emmy verliehen. Bereits im Vorfeld vergab die Academy of Television Arts and Sciences Preise fĂĽr herausragende technische Leistungen. Der "Prime Time Award" ging an den Videostandard MPEG-4 AVC (H.264).
In knapp einem Monat wird der bedeutendste US-amerikanische Fernsehpreis fĂĽr Regisseure und Schauspieler, der Emmy, verliehen. Bereits im Vorfeld vergab die Academy of Television Arts and Sciences "Emmys for Technology & Engineering".
In diesem Jahr ging der Prime Time Award an den Videostandard MPEG-4 AVC (H.264). Der Industriestandard ist das derzeit effizienteste eingesetzte Videokompressionsverfahren. Der in voller Länge als ITU-T Recommendation H.264 beziehungsweise ISO/IEC 14996-10 MPEG-4 AVC bezeichnete Algorithmus wurde gemeinsam vom Joint Video Team der International Telecommunications Union und der Moving Picture Experts Group fertiggestellt.
MPEG-4 AVC (H.264) spart gegenüber dem bei Digital-TV üblichen MPEG-2-Verfahren bis 60 Prozent der Bitrate und erlaubt selbst bei moderaten Bandbreiten die Übertragung von hochaufgelösten Fernsehprogrammen. MPEG-4 AVC (H.264) kommt beim digitalen Satellitenfernsehen DVB-S2, neuerdings beim digitalen Kabelfernsehen (DVB-C), IPTV, auf Blu-ray Discs und beim Handy-TV DVB-H respektive T-DMB zum Einsatz. Auch für den kommenden terrestrischen TV-Standard DVB-T2 ist MPEG-4 AVC vorgesehen.
Am 23. August nahmen die drei Leiter des Joint Video Team, Prof. Dr. Thomas Wiegand vom Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik HHI, Gary Sullivan von Microsoft und Ajay Luthra von Motorola den Technologie-Emmy gemeinsam mit dem Generalsekretär der ITU-T Malcolm Johnson und Scott Jameson, dem Leiter des JTC1 von ISO/IEC, entgegen. Thomas Wiegand zeichnete als Editor für die Spezifikation des Videostandards verantwortlich.
Weitergehende Informationen und Details zum Videostandard H.264/AVC finden sich im c't-Artikel "Effizienter kodieren". (vza)