AMD plant trotz Verlusten keine Kündigungen in Dresden

Er werde wie weltweit zum Kostensparprogramm des Konzerns beigetragen, sagte Hans Deppe, Geschäftsführer von AMD Dresden. Unter anderem sollen zeitlich befristete Arbeitsverträge nicht verlängert und freiwerdende Stellen intern besetzt werden.

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Von
  • Jürgen Kuri

AMD plant trotz erneuten Verlusten im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2008 keine betriebsbedingten Kündigungen am Standort in Dresden. Er werde aber wie weltweit zum Kostensparprogramm des Konzerns beigetragen, sagte Hans Deppe, Geschäftsführer von AMD Dresden, auf Anfrage von dpa. "Wir tun das, indem wir vorrangig alle Ausgaben weiterhin strikt reduzieren", sagte er. Zeitlich befristete Arbeitsverträge würden nicht verlängert und freiwerdende Stellen intern besetzt. Nach wie vor werde am Ausbau des dritten Werkes FAB 38 im Jahre 2009 festgehalten. Während der Telefonkonferenz zu den aktuellen Geschäftszahlen erklärte AMDs Finanzchef Bob Rivet, die erstklassigen Werke in Dresden setzten weiterhin Richtwerte in Bezug auf Produktionsleistung wie etwa die Ausbeute. Bei AMD Dresden sind knapp 3000 Menschen beschäftigt.

Anfang April hatte es noch geheißen, auch die Dresdner Werke von AMD müssten mit zu dem Stellenabbauprogramm beitragen, das der Chipkonzern zuvor verkündet hatte. Insgesamt will AMD 10 Prozent der Stellen weltweit streichen, derzeit sind rund 16.000 Mitarbeiter bei AMD beschäftigt. Am gestrigen Donnerstagabend nach Börsenschluss in den USA hatte AMD die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2008 vorgelegt: Der Prozessorhersteller schreibt zwar weiter rote Zahlen, konnte seine Verluste aber reduzieren. Eine Umsatzsteigerung um 22 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahrs fiel aber, wie zuvor bereits angekündigt, niedriger aus als ursprünglich erwartet. Im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahrs ging der Umsatz um 15 Prozent zurück; das sei das Doppelte von dem, was durch saisonale Effekte zu erwarten gewesen sei, hieß es bei AMD. Neben den saisonalen Effekten machte AMD dann auch die wirtschaftlich schwierigen Bedingungen für Endverbraucher und schlechter als erwartet laufende Umsätze mit den Vorläufern der aktuellen Produktgeneration dafür verantwortlich.

Neben den Entlassungen von Mitarbeitern denkt AMD derzeit offensichtlich auch daran, weitere Umstrukturierungen vorzunehmen. Dazu könne auch die Trennung von Geschäftsbereichen gehören, die nicht zum Kern des Unternehmens zählen. Insgesamt soll die Restrukturierung laut AMD-Chef Hector Ruiz die Kosten insgesamt um einige hundert Millionen Dollar reduzieren, Rivet sprach von 25 bis 50 Millionen pro Quartal. In der zweiten Jahreshälfte möchte AMD wieder einen operativen Gewinn erzielen. (jk)