Web-2.0-Dienste in Telefonate eingeschleust

Der Telekomausrüster Ditech Networks hat eine Internet-Plattform entwickelt, die per Stimmerkennung ausgelöst wird und bei Handy-Gesprächen ständig bereitsteht.

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Wenn man online am PC arbeitet, ist es ganz einfach, ein neues Browser-Tab zu öffnen, um schnell etwas nachzuschauen oder einem Freund eine Instant-Messaging-Botschaft zu schicken. Ditech Networks, ein Telekomausrüster aus dem kalifornischen Mountain View, will nun eine ähnliche Funktionen per Telefon anbieten: Die Firma hat eine Technik entwickelt, mit der Nutzer bestimmte Anwendungen direkt in einem Handy-Gespräch aufrufen können, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Ditech Networks hofft, dass sich mit seiner "mStage" genannten Plattform zahlreiche Web-2.0-Anwendungen per Handy nutzen lassen, ohne dass der Kunde sein Gerät vom Ohr nehmen müsste. Es handelt sich dabei um eine Software-Schicht, die Mobilfunkanbieter in ihr Netzwerk integrieren können. Sobald mStage installiert wurde, kann ein Nutzer beispielsweise bei einem Gespräch über ein Geschäftsessen gleich per Stimme nach der nächsten Pizzeria suchen. Ein Schlagwort, etwa der Name einer Pizzakette, löst sofort ein Menü aus, von dem der Nutzer eine Suchanwendung auswählen kann, die ihre Ergebnisse innerhalb des Telefongesprächs per Sprache ausgibt. Die Plattform kann außerdem eine Kurzbotschaft, die nur der Nutzer hört, in das Telefonat einfließen lassen – etwa dass jetzt ein wichtiger Termin ansteht.

Zur Demonstration der Fähigkeiten von mStage hat der Hersteller eine passende Anwendung für das soziale Netzwerk Facebook geschaffen. Wird die Plattform beim Netzbetreiber integriert, kann diese Web-App dem Freundeskreis anzeigen, ob ein Nutzer gerade telefoniert, und dann Nachrichten an ihn weitervermitteln. Das könnte laut Firmenchef Todd Simpson beispielsweise dazu verwendet werden, einen Bekannten schnell über die abendlichen Essenspläne zu informieren, ohne dessen Gespräch vollständig zu unterbrechen.

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(bsc)