Amsterdams Stadtverwaltung testet Umstellung auf Open Source

Das Projekt Open.Amsterdam befindet sich in einer heißen Phase. In einem Pilotprojekt soll getestet werden, ob alle 10.000 Arbeitsplätze der Stadtverwaltung auf Open Source umgestellt werden können.

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Das Projekt Open.Amsterdam, in dessen Verlauf 10.000 Arbeitsplatzrechner der Stadtverwaltung auf Open-Source-Software umgestellt werden sollen, ist in eine wichtige Phase getreten. 60 Arbeitsplätze der Abteilung Wohnungswesen und des Bezirks Zeeburg sind mit Suse Linux Enterprise, dem Büropaket OpenOffice und anderer Software in den "Produktivbetrieb" gegangen. Dafür wurden in einem "weichen Start" nach Projektangaben täglich nur die Arbeitsplätze von zwei Mitarbeitern umgestellt, damit diese intensiv betreut werden können. Anhand der Erfahrungen, die in dem Pilotprojekt gewonnen werden, soll noch in diesem Jahr die Entscheidung fallen, ob sämtliche Arbeitsplatzrechner, die bisher mit Microsoft-Software betrieben wurden, umgestellt werden.

Das Projekt Open.Amsterdam läuft seit dem Frühjahr 2007. Der Gemeinderat der Stadt hatte bereits im Jahr 2002 den Umstieg auf Open Source beschlossen. Delegationen aus Amsterdam haben sich in Deutschland in der Stadt München, die ebenfalls ein Migrationsprojekt betreibt, und beim Auswärtigen Amt informiert. Die ersten "Open Desktops" wurden in Zeeburg getestet. Nach Angaben des dortigen Projektleiters Heike van der Krieke habe es bei einer Befragung im März vorwiegend positive Rückmeldungen der betroffenen Nutzer gegeben. Die am meisten gebrauchten Programme sind neben den OpenOffice-Anwendungen Writer und Calc der Webbrowser Firefox und die Bildbearbeitung Gimp.

In den Niederlanden gibt es seit 2007 das Programm "Nederland Open in Verbinding" auf der Basis des gleichnamigen Aktionsplans des Wirtschafts- und des Innenministeriums. Mit dem Programm soll öffentlichen Institutionen Unterstützung in Form von Know-how und Werkzeugenbei der Verwendung von offenen Standards und von Open Source geboten werden. Dem Aktionsplan vorausgegangen war seit 2003 das Programm OSOSS. Die deutsche Regierung hatte sich im Jahr 2003 für ein Mit- und Nebeneinander von großen kommerziellen Software-Herstellern und Open-Source-Software ausgesprochen und daraufhin einen Migrationsleitfaden vorgestellt. Dieser existiert seit Mai in einer neuen Version. Der Deutsche Bundestag hatte im Juli 2007 eine Empfehlung für "offene Standards" beschlossen. (anw)