IDC: Revival der Mainframes im europäischen Server-Markt
Die Umsätze mit Server-Systemen in der Region EMEA kletterten laut IDC im zweiten Quartal 2008 knapp 9 Prozent auf fast 4,5 Milliarden US-Dollar. Vor allem IBM und FSC profitierten von deutlich zweistelligen Zuwächsen bei Mainframes.
Die Umsätze mit Server-Systemen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) kletterten laut IDC im zweiten Quartal 2008 um knapp 9 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode auf fast 4,5 Milliarden US-Dollar. Das entspricht dem höchsten Zuwachs in den vorigen vier Quartalen. Die Verkaufszahlen stiegen dabei um 12,4 Prozent auf annähernd 700.000 Stück – wobei über 95 Prozent davon auf x86-Server entfallen. Die Umsätze verteilen sich jedoch zu ungefähr gleichen Teilen auf x86 und andere Architekturen.
Während x86-kompatible Server zuletzt stets maßgeblich zum Gesamtwachstum des Marktes beigetragen hatten, registrierten die Analysten nun ein deutlich größeres Plus von 11,3 Prozent bei den nicht-x86-kompatiblen Servern, zu denen IDC unter anderem CISC- und RISC-Systeme wie beispielsweise Itanium-Rechner zählt. Es zeichne sich ein Trend ab, bei dem Unternehmen ältere Server dieser Kategorien durch neuere Systeme ersetzten, erklärte Nathaniel Martinez, Director of European Enterprise Servers bei IDC. Erst kürzlich hatte das Marktforschungshaus darauf hingewiesen, dass sich das Wachstum bei Windows-Servern – in der Regel x86-Maschinen – nachhaltig verlangsamt habe, während Betriebssysteme wie etwa z/OS oder Linux stärker im Kommen seien.
Profitiert haben davon vor allem auch die beiden verbliebenen Anbieter von Mainframes, IBM und Fujitsu Siemens Computers (FSC). IBM verzeichnete bei seinen System z-Maschinen im Quartalsvergleich ein Plus von mehr als 47 Prozent. FSC kommt bei den BS-2000-Servern immerhin auf eine überdurchschnittliche Umsatzsteigerung von 21,5 Prozent. Während IBM mit einem Gesamtwachstum von über 18 Prozent unter den Top-5-Anbietern am stärksten zulegen konnte, schwächelte FSC in anderen Segmenten und kommt nur auf ein Plus von gut 3 Prozent. Auch Sun Microsystems und Hewlett-Packard verzeichneten nur moderate Zuwächse, Dell hingegen legte kräftig um über 17 Prozent zu.
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Top-5-Server-Hersteller EMEA, Q2-2008 (Umsatz in Millionen US-Dollar) |
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| Â |
Umsatz Q2-2008 |
Marktanteile Q2-2008 |
Umsatz Q2-2007 |
Marktanteile Q2-2007 |
Veränderung Q2-2008 zu Q2-2007 |
| Hewlett-Packard | 1.463 | 32,7Â % | 1.404 | 34,1Â % | 4,2Â % |
| IBM | 1.440 | 32,1Â % | 1.219 | 29,6Â % | 18,2Â % |
| Sun Microsystems | 577 | 12,9Â % | 566 | 13,8Â % | 1,9Â % |
| Dell | 425 | 9,5Â % | 362 | 8,8Â % | 17,2Â % |
| Fujitsu Siemens | 279 | 6,2Â % | 270 | 6,6Â % | 3,1Â % |
| Andere | 296 | 6,6Â % | 298 | 7,2Â % | -0,7Â % |
| Gesamtmarkt | 4.479 | 100Â % | 4.119 | 100Â % | 8,7Â % |