Sony strukturiert sich um

Der japanische Elektronik-Konzern plant eine grundlegende Umstrukturierung um neue Technologien schneller und kostensparender auf den Markt bringen zu können.

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Sony hat am heutigen Freitag eine grundlegende Umstrukturierung des Konzerns bekannt gegeben, die mit dem Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. April umgesetzt werden soll. Die Geschäftbereiche des japanischen Elektronikriesen sollen in vier teils neuen Sparten zusammengefasst werden. Der bisherige Chairman und CEO Howard Stringer wird gleichzeitig zum Präsidenten der Sony Corporation ernannt. Er übernimmt den Posten von Ryoji Chubachi, der seinen Rücktritt angekündigt hat. Stringer sich persönlich um das Geschäft mit Elektronik-Geräten kümmern, damit Sonys neue Firmenstrategie schneller umgesetzt wird.

Mit den Maßnahmen will Sony "die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens inmitten der globalen Wirtschaftskrise verbessern", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Damit reagiert der Konzern auf die dramatischen Gewinneinbrüche des vergangenen Quartals und den Ende Januar prognostizierten Nettoverlust für das noch laufenden Geschäftsjahr.

Sonys Unternehmensbereiche sollen in vier Gruppen unterteilt werden. Sony Computer Entertainment, die Vaio-Computer-Gruppe, die Entwicklung mobiler Geräte sowie Sony Media Software and Services bilden zusammen die "Networked Products & Services Group", die die Entwicklung neuer netzwerkfähiger Geräte vorantreiben soll. Im Kern steht dabei die Erweiterung des Playstation Network als Online-Vertriebsplattform. Chef der Gruppe wird Kaz Hirai, der Hiroshi Yoshioka als Executive Vice President der Sony Corporation ablöst, seine bisherige Position als Chef von Sony Computer Entertainment aber weiterhin behält.

Die zweite Gruppe für "New Consumer Products" (CPG) umfasst die Bereiche Fernseher, digitale Kameras, Musik-Anlagen und Video. Geleitet wird die Gruppe von Hiroshi Yoshioka, dem bisherigen Executive Vice President und Chef der TV-Business-Abteilung. Er wacht gleichzeitig über die Semiconductor and Component Business Group, die einzelne Bauteile für die Endgeräte entwickelt.

Die plattformübergreifende Software-Entwicklung soll im "Common Software and Technology Team" gebündelt werden, das zukünftig von Keiichiro Shimada geleitet wird. Er soll die Software-Entwicklung koordinieren, die Effizienz erhöhen und für konsistente Bedienkonzepte und Technologien sorgen, die zukünftig in Sony-Produkten zum Einsatz kommen.

Damit die einzelnen Konzernbereiche zukünftig besser zusammenarbeiten wird viertens das "Manufacturing/Logistics/Procurement Team" gegründet. Dessen neuer Chef Yutaka Nakagawa soll redundante Produktionszweige eliminieren, einzelne Entwicklungs- und Herstellungsbereiche wenn möglich outsourcen und umweltverträgliche Produktionsverfahren ausbauen. (hag)