Studie: Biotreibstoff umweltschädlicher als Benzin

Wissenschaftler der University of Minnesota kommen zu dem Schluss, dass Maisethanol negativere Auswirkungen auf Ökosystem und Gesundheit hat als Benzin.

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Der Umstieg von Benzin auf maisbasierte Biotreibstoffe könnte mehr negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt haben als bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die verschiedene Treibstoffe für das Verkehrswesen in den USA miteinander vergleicht, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Es ist die erste Untersuchung, die nicht nur die Umweltauswirkungen betrachtet, sondern auch die gesundheitlichen Konsequenzen bei Menschen. Schadstoffe in der Luft, die bei Produktion und Verbrauch von Treibstoffen entstehen, können Atemprobleme hervorrufen, Asthma verstärken und die Lebenszeit des Menschen verkürzen.

"Wir wollen herausfinden, welche Treibstofftechnik sich im Interesse der Gesellschaft am besten weiterentwickeln lässt", sagt Jason Hill, Resident Fellow am Institut für Umwelt an der University of Minnesota und Hauptautor der Studie, die in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht wurde.

Am schlechtesten schnitt dabei Ethanol aus Mais ab, das in den USA den derzeit am häufigsten angebauten Biosprit stellt. Gründe sind laut Hill der große Flächenverbrauch und die hohen benötigten Energiemengen beim Anbau und der Weiterverarbeitung. Beim Benzin errechneten die Forscher Klimawandel- und Gesundheitskosten, die bei einer dem Jahr 2007 gleichkommenden Verbrauchserhöhung um 469 Millionen Dollar zunehmen würden. Bei Maisethanol lag der Wert dagegen zwischen 472 und 952 Millionen, je nach Produktionsmethode.

Zellulosebasiertes Ethanol, das beispielsweise aus Pflanzenstängeln und anderem pflanzlichen Material gewonnen wird, die sonst als Abfall gelten, war hingegen mit 123 bis 208 Millionen Zusatzkosten der klare Gewinner. Der Wechsel hin zu diesem Treibstoff könnte gegenüber der Benzinverbrennung die Menge an Schadstoffen, die während der Produktion und dem Verbrauch entstehen, deutlich reduzieren, so Hill.

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(bsc)