Fachkräftemangel: IT-Spezialisten sind weiter gefragt

39.000 offene Stellen für IT-Spezialisten gibt es auf dem deutschen Arbeitsmarkt, etwas weniger als voriges Jahr. In der IT-Branche selbst werden Software-Entwickler am meisten gesucht.

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Gute Berufsaussichten für IT-Spezialisten: Im September gab es rund 39.000 offene Stellen für sie. Das ergibt sich aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Aris unter Unternehmen im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert: Im September 2012 gab es noch 43.000 freie Stellen. Allerdings geben wie voriges Jahr 50 Prozent der ITK-Unternehmen an, dass es aktuell an IT-Spezialisten mangele.

Mit 23.000 gibt es derzeit die meisten Jobangebote für IT-Experten von Firmen außerhalb der IT-Branche. Gefragt sind dort vor allem Administratoren und Anwendungsbetreuer. Nach ihnen suchen 61 Prozent der Firmen, die freie Stellen haben. Mit deutlichem Abstand folgen mit 16 Prozent Projektmanager und mit 11 Prozent IT-Berater.

Fachkräftemangel auf dem IT-Arbeitsmarkt (9 Bilder)

39.000 offene Stellen für IT-Experten (Bild: Bitkom)

Rund 16.000 der offenen Stellen bieten IT-Firmen selbst an. Bei 72 Prozent von ihnen sind vor allem Softwareentwickler gefragt, bei jeweils 31 Prozent Anwendungsbetreuer und Administratoren sowie bei 25 Prozent Qualitätsmanager.

Seit 2011 ist der Anteil von Frauen im Top-Management und in den mittleren Führungsebenen um jeweils fast 50 Prozent gestiegen. Im Top-Management beträgt der Frauenanteil in den ITK-Unternehmen jetzt 4 Prozent, im mittleren Management 6,5 Prozent. "Das kann uns noch nicht zufrieden stellen, aber die Richtung stimmt und wir kommen voran", sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Damit der Frauenanteil steigt setzen 95 Prozent der Unternehmen auf Instrumente zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie zum Beispiel Heimarbeit oder legen besonderen Wert auf den Wiedereinstieg nach der Elternzeit.

Allerdings sprechen zwei Drittel der Unternehmen in Stellenanzeigen nicht gezielt Frauen an, insbesondere kleinere Unternehmen. Kempf meint, dass gerade sie den Aufwand kaum aus eigener Kraft bewältigen können. "Hier sehen wir eine wichtige Rolle auch für die Verbände, um entsprechende Instrumente bekannt zu machen und Erfahrungen weiterzugeben."

Angesichts des Fachkräftemangels, von dem mindestens 14 Jahren die Rede ist, könnte anzunehmen sein, dass die raren Fachkräfte mit höheren Gehältern gelockt werden. Das hat sich allerdings bisher nicht gezeigt, wie die Beratungsfirma PersonalMarkt ermittelt hat. Die Jahreseinkommen für IT-Spezialisten sind in diesem Jahr nur um 1 Prozent gestiegen. Die durchschnittliche Inflationsrate wird nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft dieses Jahr voraussichtlich 1,75 Prozent betragen.

Aris hat für die Studie 1500 Geschäftsführer und Personalleiter von Unternehmen aus verschiedenen Branchen befragt. (anw)