Google stellt Kommentarsystem von YouTube um

Ab sofort braucht man ein Google+-Konto, um bei Youtube unter den Videos Kommentare abzugeben. Das soll Diskussionen fördern und Spam vermeiden. Die Sortierung der Kommentare ändert sich. Kanalbetreiber können Kommentare einfacher moderieren.

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Von
  • Volker Zota

Google hat in den vergangenen Tagen das Kommentarsystem von YouTube umgestellt. Wer eine Anmerkung hinterlassen will, braucht nun zwingend ein Google+-Konto.

Google setzt schon seit geraumer Zeit alles daran, Nutzer an ein Google+-Konto zu binden. Einen weiteren Schritt hat der Suchmaschinenriese in den vergangenen Tagen umgesetzt: Wer bei YouTube Kommentare hinterlassen will, braucht nun ein Google+-Konto, das mit den Kommentaren verknüpft wird. Die Umstellung dürfte eine erkleckliche Zahl neuer Nutzer zu Google+ spülen und zur Belebung des oft von Kritikern als "Geisterstadt" verspotteten sozialen Netzes beitragen. Man darf gespannt sein, ob die Kontenverknüpfung tatsächlich auch zu dem erhofften Rückgang beleidigender oder Spam-Kommentare führt. Immerhin können sich die Nutzer nun nicht mehr so einfach in der Anonymität verstecken.

Das YouTube-Kommentarsystem funktioniert nun wie bei Google+ selbst. Kommentare lassen sich öffentlich, privat oder innerhalb der eigenen (Google+)Kreise abgeben und auf Wunsch auch im eigenen Google+-Profil anzeigen. Umgekehrt tauchen nun auch diejenigen Google+-Beiträge in den YouTube-Kommentaren auf (abhängig von den Privacy-Einstellungen), die das jeweilige Video geteilt haben. Andere Google+-Nutzer kann man nun wie bei Facebook oder Google+ in die Diskussion holen, indem man dem Namen ein "+" oder "@" voranstellt. Die Neuerungen wirken sich auch auf die Sortierung der Kommentare aus. So werden nun beispielsweise Kommentare der eigenen Google+-Bekanntschaften weiter oben angezeigt.

YouTube-Kanalbetreiber können Kommentare bestimmter Nutzer automatisch genehmigen oder sperren lassen.

Für YouTube-Kanalbetreiber ergeben sich durch die Umstellungen einige Vorteile: Kommentare lassen sich einfacher moderieren, bestimmte Nutzer, die man anhand von Mailadresse, Google+-Name oder -Kreis spezifizieren kann, werden immer oder nie angezeigt. Außerdem kann man eine Blacklist mit Begriffen definieren, die zur Prüfung zurückgehalten werden. Außerdem können die Kanalbetreiber ihre Top-Fans in einem Google+-Kreis versammeln, um gezielt mit ihnen in Kontakt zu treten. (vza)