Fairphone: Erste Charge ist ausverkauft

Das Fairphone ist noch nicht produziert, aber schon ausverkauft: 25.000 Kunden haben das Smartphone fürs gute Gewissen bestellt und hoffen auf die Auslieferung vor Weihnachten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 93 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die erste Charge des Fairphone ist seit dem heutigen Mittwoch ausverkauft: 25.000 Menschen haben dem kleinen Amsterdamer Unternehmen je 325 Euro für das Smartphone überwiesen, das umweltfreundlicher sein soll und unter besseren Arbeitsbedingungen produziert werden soll als die Modelle der Konkurrenz. Fairphone will 2014 eine zweite Charge produzieren. Wie groß diese wird, hängt davon ab, wie viele Interessenten sich melden.

Zuerst wollte Fairphone 20.000 Fairphones verkaufen, dann 25.000 – jetzt werden es noch mehr. Aber bislang hält noch kein Kunde das Smartphone in den Händen.

Der Erfolg des Fairphone ist bemerkenswert: Die meisten Käufer haben das Gerät schon Monate vor dem geplanten Liefertermin bezahlt. Auch als Fairphone die Auslieferung von Oktober auf Dezember verschob, schreckte das die Kundschaft keineswegs ab. Die versprochene Nachhaltigkeit ist offenbar ein Bonus, für den sie gerne im Voraus bezahlt und sich geduldet.

Das Fairphone ist keine Eigenentwicklung des Amsterdamer Start-Ups, sondern fast identisch mit einem Android-Modell des chinesischen Auftragsfertigers A'Hong. Fairphone hat eine Lizenz für das Gerät erworben und einige Details geändert: Das Lötmaterial und einige Kondensatoren werden aus Zinn und Tantal hergestellt, das in kongolesischen Minen mit Konfliktfrei-Zertfifikat gefördert wurde (diese Materialien nutzen auch viele große Hersteller wie Intel, HP oder BlackBerry). Das Gehäuse besteht aus recyceltem Kunststoff, das Displayglas ist hochwertiger als beim Ausgangsmodell.

Das Fairphone kommt mit zwei SIM-Steckplätzen, leicht wechselbarem Akku, Quadcore-CPU, 4,3-Zoll-Display, Android 4.2 und einer eigenen Bedienoberfläche namens Kwame OS.

(Bild: Fairphone)

Außerdem will Fairphone die Arbeitsbedingungen in der chinesischen Fabrik von A'Hong evaluieren und verbessern. Knapp zwei Euro pro Fairphone fließen in einen Sozialfonds für die Arbeiter. Die Gesamtkosten der "fairen Interventionen" beziffert Fairphone mit 22 Euro pro Gerät.

Ausgeliefert werden sollen die Smartphones Mitte Dezember. Es könne aber durchaus noch etwas dazwischenkommen, deutete Fairphone vor Kurzem in einem Blogbeitrag an: "Wir haben keinen Puffer mehr in unserem Zeitplan".

Siehe dazu auch:

(cwo)