Auch AT&T setzt auf Handy-TV

Der US-Mobilfunkanbieter startet ein Handy-TV-Angebot mit zehn Fernsehprogrammen und nutzt dabei die MediaFlo-Plattform des Chipherstellers Qualcomm.

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Der US-Telekommunikationsriese AT&T wird seinen Mobilfunkkunden künftig auch Handy-TV anbieten. Für eine monatliche Gebühr von 15 US-Dollar können Besitzer eines geeigneten Handys unter zehn TV-Programmen wählen, darunter CBS Mobile, Comedy Central, ESPN Mobile TV, Fox Mobile, MTV, NBC 2Go, NBC News 2Go und Nickelodeon.

Das Angebot ist weitgehend identisch mit dem des Konkurrenten Verizon und setzt auf der gleichen Plattform auf. Die proprietäre Lösung heißt MediaFlo und wird vom Chipherstersteller Qualcomm betrieben, der große Hoffnungen in Mobile TV setzt. Das Unternehmen sicherte sich zusätzliche Frequenzbereiche, um die Reichweite des Angebots ausbauen zu können. Auch hegte Qualcomm Ambitionen, MediaFlo auf dem europäischen Markt zu etablieren. Das dürfte mit dem klaren Votum der EU-Kommission für DVB-H schwieriger geworden sein.

Beobachter sind jedoch skeptisch, ob sich Handyfernsehen bei dem Preis wirklich durchsetzen kann. Die US-Anbieter halten sich mit Kundenzahlen ebenso zurück wie deutsche Mobilfunker. Hierzulande hat das mit großen Hoffnungen gestartete Watcha, das auf dem DMB-Standard aufsetzte, mit dem heutigen Tag den Sendebetrieb eingestellt. In Großbritannien hatte Virgin Mobile sein auf der BT-Plattform Movio realisiertes Angebot im vergangenen Sommer beendet. Das mit dem von Brüssel inzwischen offiziell zum Standard erhobene DVB-H sendende deutsche Angebot des Mobile-3.0-Konsortiums soll zur Fußball-Europameisterschaft im Juni starten. (vbr)