Deutsche Telekom: Aus für Langzeit-Leiharbeiter

Politischer Druck gegen Langzeit-Leiharbeit soll die Ursache sein: Bei der Telekom dürften zum Teil hoch qualifizierte und spezialisierte Kräfte wie Systemadministratoren ihren Arbeitsplatz verlieren, die als Langzeit-Leiharbeiter beschäftigt sind.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Deutsche Telekom will in naher Zukunft die Beschäftigungsverhältnisse mit Leiharbeitern beenden, die seit vielen Jahren im Konzern arbeiten, berichtete die Tageszeitung Die Welt. Gegenüber der Zeitung bestätigte die Telekom die Pläne: Zeitarbeit solle künftig möglichst nur noch zum Ausgleich von Spitzenlasten zum Einsatz kommen, zum Beispiel in Callcentern, sagte eine Sprecherin. Leiharbeiter dürfen demnach künftig maximal zwei Jahre an ein und demselben Arbeitsplatz tätig sein.

Damit verlieren mehrere hundert Konzernmitarbeiter ihre Arbeitsplätze, die teilweise seit mehr als einem Jahrzehnt bei der Telekom beschäftigt sind. Betroffen seien zum Teil hoch qualifizierte und spezialisierte Kräfte wie Systemadministratoren. Laut der Zeitung arbeiten beispielsweise bei T-Systems mehr als 1000 Leiharbeiter. Die internen Planungen des Konzerns sehen laut Welt vor, mindestens 500 Leiharbeiter, die seit Jahren im Konzern beschäftigt sind, durch interne Mitarbeiter zu ersetzen. Diese sind bislang für ihre neuen Aufgaben aber noch nicht geschult.

Laut Informationen aus dem Management von T-Systems ist politischer Druck der Grund für die geänderte Einstellung der Telekom gegenüber Leiharbeitern. Die designierte Bundesregierung aus Union und SPD diskutiere derzeit eine Beschränkung der Laufzeiten für Leiharbeit. Demnach wolle die Union die zugelassene Höchstdauer auf 24 Monate beschränken, die SPD auf lediglich ein Jahr. Zeitarbeit solle bei der Telekom künftig daher möglichst nur noch zum Ausgleich von Spitzenlasten zum Einsatz kommen, zum Beispiel in Call Centern, sagte die Konzernsprecherin. (jk)