Google will "anonymer" werden

Der Suchmaschinen-Gigant kommt den Forderungen europäischer Datenschützer entgegen und anonymisiert Logfiles nun nach neun Monaten.

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Von
  • Sven Hansen

In einem offenen Brief hat Google die vorgezogene Anonymisierung seiner Logfiles angekündigt. Statt wie bisher 18 Monate sollen die vollständigen IP-Adressen zu allen Suchanfragen nun nur noch 9 Monate gespeichert werden. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben auf die Speicherung angewiesen, um einerseits zielgruppengerechte Werbung zu platzieren, andererseits aber auch dem Missbrauch der Suchmaschine vorzubeugen und die Google-Nutzer somit zu schützen.

Die Artikel-29-Datenschutzgruppe, ein unabhängiges Beratungsgremium der Europäischen Union in Datenschutzfragen, hatte gefordert, die Daten höchstens sechs Monate lang zu speichern und dann komplett zu löschen. Mit der Neunmonatsfrist kommt Google diesen Forderungen nun zumindest entgegen. Kritiker bemängeln allerdings, dass der genaue Umfang der Anonymisierung bisher nicht definiert ist. Es geht vor allem um das Loggen der kompletten IP-Adressen der Nutzer, über die jeder Google- und damit quasi auch Internetnutzer über Monate rückverfolgbar ist. Google hat angekündigt, "einige Bits der IP-Adressen nach neun Monaten zu ändern" – so ließe sich eine Suchabfrage eventuell selbst nach Ablauf der Frist noch mit einem Kreis von maximal 255 Internetnutzern in Verbindung bringen. (sha)