Kripo friert Abzocker-Konto ein

Die Kriminalpolizei Düsseldorf hat ermittelt gegen die Connects 2 Content GmbH" wegen Verdachts auf Leistungsbetrug. Das Unternehmen hatte massenhaft Rechnungen für die zunächst kostenlose Internet-Angebote fabriken.de und rezepte-ideen.de verschickt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 114 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Urs Mansmann

Mit dem Trick, eine zunächst kostenlose Mitgliedschaft in eine kostenpflichtige umzuwandeln hatte das Unternehmen Connects 2 Content offenbar kräftig Kasse gemacht. Wer sich seit September 2008 kostenlos für die Nutzung der Seiten fabriken.de und rezepte-ideen.de angemeldet hatte, erhielt plötzlich eine Zahlungsaufforderung. Die Kunden waren per E-Mail über eine Umstellung ihrer Accounts benachrichtigt worden.

Die Mitteilung enthielt offenbar nur Großbuchstaben, in den ersten Zeilen einen Werbelink und eine ungültige Absenderadresse. Solche Mails werden zumeist automatisch in den Spam-Ordner wegsortiert. Das erhöht die Chancen deutlich, dass der Kunde die Mitteilung nicht bemerkt und der Änderung der AGB nicht fristgerecht widerspricht. Laut Polizei gaben die Geschädigten an, keine solche Mitteilung erhalten zu haben. Die Originalmeldung ist derzeit noch im Webauftritt einer der Firmen abrufbar.

Nach Ansicht der Verbraucherzentralen kann auf diese Weise keinesfalls ein wirksamer Vertrag zu Stande kommen, selbst wenn der Kunde die E-Mail erhalten und gelesen hat. Die Kriminalpolizei Düsseldorf sieht das offenbar genauso und hat das Geschäftskonto der Firma bis zur Klärung der Vorgänge eingefroren. In der Pressemeldung heißt es knochentrocken: "Auf ein Konto, auf das die Gebühren eingehen, hat der Tatverdächtige keinen Zugriff mehr." Die Polizei ermittelt gegen einen 28-jährigen Tatverdächtigen wegen Leistungsbetrugs. Nun prüft die Polizei offenbar jede Buchung, ob die jeweiligen Beträge zu Recht gefordert und eingezahlt wurden. Bislang liegen 300 Anzeigen von Opfern vor.

Geschädigte, die sich vor dem 1. Februar 2009, also dem Tag an dem der Seitenbetreiber erstmal einen Kostenhinweis auf den Seiten veröffentlichte, bei dem Dienst registriert und die nachträglich geforderte Gebühr bereits bezahlt haben, bittet die Polizei, sich mit dem zuständigen Kommissariat 21 über Tel. 02 11/87 00 in Verbindung zu setzen. Wer eine Rechnung erhalten, aber noch nicht bezahlt hat, darf sich nun wohl entspannt zurücklehnen. (uma)