"All-Inclusive": Google streamt Musik jetzt auch in Deutschland

Nach einem halben Jahr startet Google sein Musik-Streaming mit neuem Namen jetzt auch in Deutschland. Der Dienst hebt sich nicht wesentlich von der Konkurrenz ab, braucht sich aber auch nicht zu verstecken.

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Zum Nikolaus gibt's von Google was auf die Ohren: Der Internetriese bringt seinen Musik-Streamingdienst "All Access" unter neuem Namen auch nach Deutschland. Die Erweiterung für Google Music heißt hierzulande "All-Inclusive" und ist ab sofort erhältlich. Der Streaming-Dienst, der in Konkurrenz zu anderen Anbietern wie Spotify, Rdio oder Napster steht, war im Mai schon in den USA und später auch einigen europäischen Ländern eingeführt worden. Warum es in Deutschland ein bisschen länger gedauert hat, verrät Google bei der Vorstellung des Dienstes am Donnerstag in Berlin nicht. Man darf vermuten, dass es auch was mit der Gema zu tun hat.

Google Play Music All-Inclusive (6 Bilder)

Pressekonferenz in Berlin

Im neuen Keller-Club des Cafe Moskau in Berlin stellt Produktmanagerin Sara Hecht den Streamingdienst vor. (Bild: Rainer Jensen / Google Germany )

Das Rad hat Google nicht neu erfunden, aber ein konkurrenzfähiges Paket geschnürt. Der Streaming-Dienst fügt sich nahtlos in die eigene Musiksammlung ein, die auf dem Gerät oder in der Cloud liegt. Der Katalog von All-Inclusive umfasst rund 20 Millionen Titel, darunter das Repertoire der drei Major-Labels und zahlreiche Indies. Wie bei den anderen Streaming-Anbietern ist auch bei Google der erste Schnuppermonat kostenlos, regulär soll All-Inclusive dann 9,99 Euro pro Monat kosten. Als Einführungsangebot gewährt Google einen ordentlichen Rabatt: Wer sich bis 15. Januar für die Streaming-Flatrate entscheidet, zahlt nur 7,99 Euro pro Monat.

Die "Play Music"-App gibt es für Android und iOS (ab Version 6). Fürs Streaming über Mobilfunk lässt sich aus drei Streamingraten wählen (Niedrig, Mittel und Hoch). Während Google die höchste Rate mit 320 kbit/s angibt, ist für unterwegs "niedrig" zu empfehlen: Musikstreaming geht, so lange der Anbieter keine Verträge mit Netzbetreibern hat, zu Lasten des Datenpakets im Mobilfunktarif – und da kann einiges zusammenkommen. Eine Arrangement, wie es etwa die Telekom und Spotify haben, ist bei Google noch nicht in Sicht.

Musik von "All-Inclusive" lässt sich allerdings auch für Offline-Nutzung auf dem Gerät speichern. Darüber hinaus integriert sich All-Inclusive nahtlos in den Web-Player, der im Browser läuft, und die eigene Musiksammlung in der Cloud. Bei Google Music kann man bis zu 20.000 Titel hochladen und hat damit von verschiedenen Geräten Zugriff auf seine Musiksammlung – ähnliche Funktionen gibt bei iTunes und Amazon. Aus dem All-Inclusive-Repertoire darf aber immer nur ein Gerät pro Account streamen. Ob Google plant, ein API für den Musikdienst zur Verfügung zu stellen, damit Musiksysteme wie Sonos auf den Dienst zugreifen können, war vorerst nicht zu erfahren. (vbr)