Gehälter von IT-Experten steigen weiter, aber es mangelt an Nachwuchs

Während die IT-Personalagentur Gulp Nachwuchsprobleme bei IT-Freiberuflern ausgemacht hat, zeigt die c't-Gehaltsumfrage, dass die Vergütungen in der Branche gegenüber dem Vorjahr weiter gewachsen sind - wobei ältere Spezialisten stärker profitieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 222 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Während die IT-Personalagentur Gulp Nachwuchsprobleme unter den freiberuflichen IT-Experten ausgemacht hat, zeigt die c't-Gehaltsumfrage (siehe Ausgabe 6/2009), dass die Vergütungen in der Branche 2008 gegenüber dem Vorjahr weiter gewachsen sind – wobei ältere Spezialisten proportional stärker profitieren als die weniger erfahrenen Kollegen.

Die gut 4.500 angestellten deutschen IT-Spezialisten, die sich an der diesjährigen Umfrage beteiligt haben, konnten 2008 im Durchschnitt 51.100 Euro verdienen – das sind 4,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Erstmals seit Auflage der c't-Gehaltsumfrage lag das mittlere Einkommen damit über 50.000 Euro. Die Teilnehmer der Onlinestudie sind durchschnittlich knapp 34 Jahre alt – die Einkommensverteilung offenbart jedoch maßgebliche altersabhängige Unterschiede. So verdienen IT-Spezialisten jenseits von 41 Jahren mit 63.200 Euro fast 80 Prozent mehr als Angestellte, die jünger als 26 sind.

Die höchste in der Umfrage berücksichtigte Altersklasse – die knapp ein Fünftel aller Teilnehmer umfasst – kann sich zudem über einen Gehaltszuwachs von mehr als sieben Prozent gegenüber 2007 freuen. Deutlich weniger positiv entwickelte sich hingegen die Einkommenssituation der 31- bis 35-jährigen IT-Experten, die rund ein Viertel der Befragten ausmachen: Sie verzeichneten lediglich ein Plus von knapp einem Prozent auf durchschnittlich 50.600 Euro.

Langjährige Berufserfahrung macht sich demzufolge offensichtlich überproportional bezahlt. Auch unter den freiberuflichen IT-Spezialisten erzielen die "älteren Profis" höhere Stundensätze als jüngere, weniger erfahrene Kollegen. Dies zeigen unter anderem die Erhebungen der Gulp GmbH, die auf Daten von rund 65.000 registrierten IT-Freiberuflern zugreifen kann. Demnach erzielen Freelancer mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung durchschnittlich 26 Prozent höhere Stundensätze. Im vergangenen Jahr waren dies etwa 72 Euro und damit ein Euro mehr als der generelle Durchschnitt bei Gulp.

Ältere Experten machen zudem einen immer größeren Anteil des Freiberufler-Pools bei Gulp aus: Nicht einmal ein Drittel (30,8 Prozent) sind jünger als 40 Jahre. Im August vergangenen Jahres lag der Anteil noch um 12 Prozent höher. Es deutet sich also ein Nachwuchsproblem in der Branche an. Denn speziell der Anteil der IT-Freiberufler mit weniger als zehn Jahren Berufserfahrung ging im gleichen Zeitraum um fast drei auf 7,3 Prozent zurück. Gleichzeitig wuchs die Gruppe der Experten mit mehr als 20 Jahren Erfahrung um knapp vier auf 43,8 Prozent. (map)