Gesichtserkennung: Apple gegen Google

Sowohl iPhoto '09 als auch die aktuelle Version von Picasa enthalten Funktionen, mit denen man Bilder nach Personen sortieren kann. Ein Test zeigt: Ganz unbedenklich sind die Programme nicht.

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Algorithmen, die auf Bildern automatisch Personen ermitteln und zuordnen können, sind derzeit der letzte Schrei im Bereich der Fotoanwendungen. Die Technology-Review-Autoren Simson Garfinkel und Beth Rosenberg wagten nun den Selbstversuch und ließen die beiden populärsten Programme mit dieser Funktion auf ihre Familien-Fotobibliothek los – Apples iPhoto '09 durchforstete dazu 27.000 Bilder, Googles Picasa aufgrund des vorab notwendigen Uploads knapp 500.

Das Ergebnis lässt sich in einem ausführlichen Test der Technik nachlesen. Das Fazit der Autoren ist eindeutig: Beide Programme sind beeindruckend – Apples iPhoto kann sogar manche Katzen voneinander unterscheiden und Kinder in unterschiedlichem Alter als eine Person identifizieren. Ein wenig unheimlich sind die Gesichtserkennungsfähigkeiten, die ihren Ursprung auch im Anti-Terror-Kampf haben, aber trotzdem.

So erlaubt es Googles Picasa, den hochgeladenen Bildern vollständige Namen direkt im Web zuzuordnen, E-Mail-Adresse inklusive. Da diese Anschriften eindeutig sind, könnte der Konzern aus den von seinen Nutzern markierten Fotos eine globale Datenbank basteln, die sowohl E-Mail als auch Bild enthält. Das würde unter Umständen noch nicht einmal Googles aktuellen Datenschutzbedingungen widersprechen, schreiben Garfinkel und Rosenberg: Solange diese Informationen nur dazu benutzt werden, den Dienst "besser" zu machen und die Datenbank nicht vollständig öffentlich verfügbar gemacht wird.

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(bsc)