Microsoft-Chef Ballmer: Windows Vista hat uns Zeit und Ressourcen gekostet

Steve Ballmer hat in einem Interview begründet, warum er Windows Vista als seinen größten Fehler ansieht.

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Der scheidende Microsoft-Chef Steve Ballmer hat erneut in einem Interview auf seine Zeit in dem Software-Unternehmen zurückgeblickt. Dass er Windows Vista als seinen größten Fehler ansieht, hatte er bereits im August gesagt, nun hat er seine Ansicht in einem weiteren Interview mit der Technik-Journalistin Mary Jo Foley auch begründet.

Vista sei nicht nur kein gutes Produkt gewesen, sagte Ballmer, es habe zudem etwa sechs Jahre gedauert, bis es auf den Markt kam. "Danach mussten wir es reparieren, es nannte sich dann Windows 7. So seien viele der besten Fachkräfte sieben oder acht Jahre mit dem Betriebssystem beschäftigt gewesen. In der Zeit hätten sie sich mit besserem beschäftigen können, zum Beispiel mit Mobiltelefonen.

Ballmer sagte, er übernehme persönlich die Verantwortung für das fehlerhafte Projekt Vista. Es sei nicht nur ein Fehler der Geschäftsführung gewesen, sondern auch ein technisch-strategischer. Die Strategie sei zu oft geändert worden, dabei sei es besser, sich langfristig auf eine Richtung festzulegen. So wie sich Apple auf Touch-Bedienung und Stromsparen konzentriere, Google auf die Internetsuche und Microsoft auf PCs und Software sowie seit kurzem mit Windows Azure auf Rechenzentren.

Ein weiteres Bedauern äußerte Ballmer zur Xbox. Es habe zu lange gedauert, bis die Spielkonsole, die 2001 auf den Markt kam, Gewinn abgeworfen hat, nämlich bis zum Jahr 2010. Es sei aber richtig gewesen, mit dem Gerät die Wohnzimmer zu erobern. Mit der Xbox One, die seit drei Wochen auf dem Markt ist, liege Microsoft aber richtig, meint Ballmer

Die Entwicklung von Longhorn zu Vista sei eines von vier wesentlichen Ereignissen in seinen 13 Jahren als Microsoft-CEO gewesen, meint Ballmer. Die anderen drei sind die Kartellverfahren gegen das Unternehmen, die neue Unternehmensstrategie und der Wechsel von Bill Gates zu ihm auf dem Chefposten im Jahr 2000. (anw)