Tarifeinigung bei der Telekom in der Schlichtung [Update]

"Diese Einigung war schwierig", meinte Henning Voscherau, Schlichter im Tarifstreit zwischen Telekom und ver.di.

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  • dpa

Im Tarifstreit bei der Deutschen Telekom haben sich beide Seiten in der Schlichtung mit Vermittler Henning Voscherau geeinigt. Das teilte Voscherau mit: "Diese Einigung war schwierig." Man habe "drei lange Tage und zwei Nächte" intensiv verhandelt. Ergebnis sei eine Schlichtungsempfehlung, hinter der alle Beteiligten stünden.

Hamburgs früherer Erster Bürgermeister hatte nach dem Scheitern der Tarifgespräche für rund 50.000 Beschäftigte vor zwei Wochen seine Schlichtungsbemühungen aufgenommen. Die Gewerkschaft ver.di war mit der Forderung nach 8,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 220 Euro Plus im Monat, in die Auseinandersetzung gegangen.

[Update]:
Beide Seiten einigten sich in der Schlichtung auf eine Gehaltsanhebung von 5,5 Prozent für die rund 50 000 Beschäftigten der Telekom und ihrer drei T-Servicegesellschaften. Der Kompromiss mit 24 Monaten Laufzeit sieht Voscherau zufolge im ersten Jahr 3 Prozent und im zweiten Jahr 2,5 Prozent mehr Geld vor. Beschäftigte der T-Servicesparte, die von der im Jahr 2007 mit ver.di vereinbarten Gehaltsabsenkung betroffen waren, erhalten zusätzlich einen Aufstockungsbetrag von 2 Prozent für 2009 und 1,1 Prozent für 2010. Außerdem wird der Kündigungsschutz um ein Jahr verlängert. Dieser gilt dann für die Telekommitarbeiter bis Ende 2010 und für die Beschäftigten der T-Servicegesellschaften bis Ende 2013. Auch der Verkaufsschutz für die Servicegesellschaften wurde um zwölf Monate bis Ende 2011 verlängert. Außerdem werden die monatlichen Vergütungen für die Auszubildenden in den Jahren 2009 und 2010 angehoben. Dem Vorschlag müssen noch die Gremien der Tarifparteien zustimmen.

Die Gewerkschaft ver.di hatte nach dem ergebnislosen Abbruch der vierten Verhandlungsrunde vor zwei Wochen die Schlichtung angerufen. So sei es gelungen, Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen zu bringen, sagte ver.di Verhandlungsführer Lothar Schröder. Die Verständigung könne sich insgesamt sehen lassen, auch wenn sich die Beschäftigen des Mutterkonzerns sicher mehr hätten vorstellen können. "Aber eine Schlichtung ist kein Wunschkonzert." Der Kompromiss werde zur Annahme empfohlen. Am kommenden Dienstag soll die große Tarifkommission abschließend entscheiden.

Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger sagte, er sei außerordentlich zufrieden, dass sich beide Seiten auf das Prinzip "Teilhabe und Schutz" verständigt hätten. "Es ist ein vernünftiger Kompromiss." Auch in punkto Wettbewerbsfähigkeit der Servicegesellschaften sei man weiterhin "voll auf Kurs". Die finanzielle Größenordnung der Einigung für den Konzern wollte er nicht beziffern. "Der Abschluss liegt im Rahmen des Budgets." (dpa) / (jk)