Bitcoin-Kurs wieder auf Talfahrt – China schränkt Nutzung weiter ein

Erst war China Motor des jüngsten Bitcoin-Kurs-Booms, nun geht es in die umgekehrte Richtung: Nach den Banken verbieten die chinesischen Behörden nun offenbar Bezahldienstleistern Geschäfte mit der virtuellen Währung.

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Die chinesische Regierung geht offenbar weiter gegen den Bitcoin vor – und schickt den Kurs des Digitalgelds auf Talfahrt. Am Dienstag fiel der Preis pro Bitcoin deutlich unter 700 US-Dollar. Vor wenigen Tagen hatte er noch ein Rekordhoch von 1203 Dollar erreicht. Auch in Norwegen gibt es Gegenwind für die virtuelle Währung, sie wird künftig mit Steuern belegt.

In China haben Bitcoin-Nutzer einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Vor etwa zwei Wochen hatte die Regierung in Peking Finanzinstituten den Handel mit Bitcoins untersagt. Nun sollen auch Serviceanbieter, die Zahlungen abwickeln, angewiesen worden sein, die Finger davon zu lassen. Das berichtete die Zeitung China Business News am Montagabend. Noch offen ist, wie sich die Entscheidung auf die aktuell weltgrößte Bitcoinbörse BTC-China auswirkt. So könnte es für Nutzer schwierig werden, normales Geld auf ihr Konto bei der Börse einzuzahlen oder abzuheben. BTC-China hatte im Zuge des jüngsten Booms die bis dato größte Börse Mt. Gox binnen kurzer Zeit überrundet.

Zuvor hatte die norwegische Regierung entschieden, die Coins nicht als echtes Geld anzuerkennen. Stattdessen wird die digitale Währung als Geldanlage eingestuft und fällt damit unter die Kapitalertragssteuer. Anders als in China hat Norwegen jedoch keinerlei Verbote ausgesprochen.

In der vergangenen Woche hatte die europäische Bankenaufsicht EBA vor der virtuellen Währung gewarnt. Starke Kursschwankungen, der Anfälligkeit gegen Hackerangriffe, Geldwäscheprobleme und mangelnde Einlagensicherung sind einige der Kritikpunkte, wegen derer die EBA von Bitcoins abrät. Frankreichs Zentralbank hatte zuvor ähnliches verlautet. Weitere Zentralbanken und Regierungen weltweit befassen sich ebenfalls mit Bitcoin oder haben entsprechende Absichten erkennen lassen.

In Deutschland ist das Kryptogeld von der Bundesregierung als Privatgeld eingestuft worden und kann damit als legitimes Zahlungsmittel verwendet werden. Die deutschen Banken und Bezahldienstleister scheinen sich bislang nicht sonderlich für Bitcoin zu interessieren – Ausnahme ist die Onlinebank Fidor, die die mit dem deutschen Bitcoinmarktplatz Bitcoin.de und der britischen Bitcoinbörse Kraken.com kooperiert.

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(Mit Material von dpa) / (axk)