Flex-Fuel-Antrieb mit verringertem Verbrauch

Motoren, die Benzin und Ethanol vertragen, schlucken häufig zu viel. Eine bessere Motorsteuerung soll das ändern.

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Eine verbesserte Motorsteuerung, die die Detroiter Ingenieurfirma Ricardo entwickelt hat, soll Fahrzeuge bei Betrieb mit einem Ethanol-Benzin-Gemisch künftig sparsamer machen. Der Zylinderdruck lässt sich dabei an unterschiedliche Brennstoffvarianten anpassen. In Kombination mit Turboladern soll so ein Antrieb entstehen, der laut seinen Entwicklern fast so wenig verbraucht wie ein Diesel, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

So genannte Flex-Fuel-Motoren vertragen eine Brennstoffmischung, die üblicherweise aus 15 Prozent Benzin und 85 Prozent Ethanol besteht. Dafür müssen sie allerdings "zahlen": Die Effizienz sinkt im Schnitt um 30 Prozent, weil die Motoren weiterhin für Benzin optimiert sind. Aus diesem Grund hilft es dem Kunden wenig, dass kommerzielle Ethanol-Mixturen wie E85 beispielsweise an US-Tankstellen günstiger sind: Der Mehrverbrauch sorgt dafür, dass ein normaler Benzinmotor preiswerter läuft.

Ein bei Ricardo entwickelter neuer Motor soll das nun ändern. Ethanol-verstärkte Direkteinspritzung (EBDI) genannt, kann die Technik die positiven Eigenschaften von Ethanol wie die höhere Oktantzahl voll ausnutzen, dadurch die Leistung steigern und den Verbrauch reduzieren. Gewöhnliche Flex-Fuel-Motoren können das nicht, weil sie grundsätzlich für Benzin optimiert sind und mit einem niedrigeren Zylinderdruck arbeiten. Der EBDI-Motor überwacht dagegen ständig die Treibstoffzusammensetzung durch Sensoren und kann ihn anpassen.

Bislang wurde Ricardos EBDI-System nur unter Laborbedingungen getestet. Nun soll ein erster Prototyp in einem Pick-up-Truck der US-Marke GMC installiert werden. Dabei wird ein großer 6,6 Liter-V8-Diesel durch den kleineren 3,2 Liter-V6-EBDI-Motor ersetzt. Ergebnis soll eine möglichst ähnliche Leistung bei geringem Mehrverbrauch sein.

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(bsc)