Erdbeben in China stoppt Chipproduktion
Das Beben in der Provinz Sichuan sorgte für leichte Schäden bei Niederlassungen von Motorola, Freescale und Microsoft. Die Fertigung von Intel-Chipsätzen in Chengdu ruht vorerst.
Das schwere Erdbeben vor zwei Tagen in der zentralchinesischen Provinz Sichuan, bei dem nach offiziellen Angaben mehr als 12.000 Menschen ums Leben gekommen sind, betraf auch einige Standorte von Halbleiterherstellern. In Chengdu, etwa 90 Kilometer vom Epizentrum entfernt, betreibt Intel seit 2005 eine Fertigungs- und Versuchsanlage für Chipsätze, in der etwa 2000 Menschen tätig sind. Ein Sprecher des Halbleiterkonzerns teilte der Tapei Times mit, dass niemand verletzt worden sei.
Seit dem Beben ruhe die Produktion, die Schäden seien aber geringer als erwartet, erklärte Tim Luke, ein Analyst von Lehman Brothers, der EE Times. Er vermutet, dass die Fertigung bereits in einigen Tagen wieder anläuft. Die Anlagen in dem chinesischen Werk schalten automatisch ab, sobald seismische Aktivitäten festgestellt werden, um größere Schäden zu vermeiden. Intel habe zudem noch in Malaysia, auf den Philippinen und in Costa Rica Fabriken, die den Produktionsausfall abfedern könnten. Erst bei einem längeren Fertigungsstopp würden Mitbewerber wie AMD oder Nvidia davon profitieren, spekulierte Luke.
Ebenfalls von dem Beben in der Region betroffen ist eine Einrichtung von Motorola mit zirka 400 Beschäftigten. Hier hat es zwei Leichtverletzte gegeben. Der Konzern stellte umgehend Kommunikationstechnik und finanzielle Mittel im Wert von zwei Millionen Yuan (185.000 Euro) für die örtlichen Behörden bereit. Das Designzentrum von Freescale und die Microsoft-Niederlassung in Chengdu trugen nur leichte Schäden davon. (chh)