HP Moonshot: Mikroserver-Module mit neuen AMD-, Intel- und bald auch TI-CPUs
Mit dem ProLiant m700 für den HP Moonshot passen bis zu 1800 SoC-Opterons in ein einziges Rack, der m300 mit Atom C2750 kommt jeweils mit 32 GByte RAM und Festplatte und den m800 mit Keystone-SoC können Pilotkunden immerhin schon testen.
Wie versprochen hat HP noch im abgelaufenen Jahr 2013 weitere Module (Cartridges) für das Mikroserver-System ProLiant Moonshot vorgestellt. Zunächst waren nur Module mit dem Atom S1200 erhältlich, nun gibt es auch welche mit dessen Octo-Core-Nachfolger Atom C2750 alias Avoton (ProLiant m300) sowie mit dem APU-Opteron X2150 alias Kyoto (ProLiant m700). Pilotkunden gewährt HP außerdem Zugriff auf den ProLiant m800, der mit vier TI KeyStone II 66AK2H bestückt ist: Jedes dieser SoCs enthält vier Cortex-A15-Kerne sowie acht DSP-Cores und kann 8 GByte RAM nutzen.
Das Chassis des ProLiant Moonshot 1500 fasst bis zu 45 Cartridges sowie passende Switch-Module und die nötigen Netzteile. Es ist nicht für gemischte Bestückung gedacht, sondern wird von HP vorbestückt ausgeliefert. Somit zielt das System vor allem auf Nutzer, welche die enorme Packungsdichte benötigen.
Moonshot ist auch Teil bestimmter "ConvergedSystems": In der Bestückung mit den AMD-SoCs (m700) etwa für das ConvergedSystem 100 for Hosted Desktops, also für virtualisierte (Windows-)Desktops unter Citrix XenDesktop. 180 Desktops lassen sich pro Moonshot 1500 virtualisieren, denn auf jeder der 45 Catridges sitzen vier Opteron X2150 mit je 8 GByte RAM und einem Flash-Modul, welches 32 GByte speichert. So kommt das System ohne teures Storage Area Network (SAN) aus, die Gigabit-Ethernet-Anbindung soll genügen. Pro Rack sind also 1800 Desktops möglich. Die lassen sich etwa vom neuen Thin Client t620 aus nutzen, dessen AMD-GX-APU via DP 1.2 bis zu vier Monitore anbindet. Für ein CS100-Chassis (180 Desktops) nennt HP einen Preis von 137.999 US-Dollar, ein Rack voll kostet also knapp 1,4 Millionen US-Dollar – aber es gibt sicherlich Rabatte.
Die m300-Cartridges mit den Octo-Core-Atoms zielen eher auf die klassischen Einsatzbereiche kleinerer Server, etwa Web-Hosting. Hier passen zwar wie mit den bisherigen Atom-Cartridges bloß 45 Server in ein Chassis, doch jeder hat acht CPU-Kerne, 32 GByte RAM und eine 2,5-Zoll-Festplatte oder SSD. Ein voll bestückter 43-HE-Schrank würde 450 Atoms mit 3600 CPU-Kernen aufnehmen, mit den X2150-Opterons oder den KeyStone-II-SoCs sind es je 7200 Cores – dann allerdings ohne Massenspeicher.
Die ARM-SoCs mit den DSP-Cores emfpiehlt HP für Aufgaben wie Video-Transcoding, LTE-VOIP-Encoding oder die Analyse seismischer Daten – die Öl- und Gas-Branche gehört zu den zahlungskräftigen Käufern von Supercomputern, weil Rechnen meistens billiger ist als Bohren. (ciw)