Marken-Bedeutung: Microsoft übertrumpft "Prom Queen" Apple

Überraschend erfolgreich wird Microsofts "Bedeutung" und "Intensität" bei Kunden eingestuft. Laut einer Studie des UTA Brand Studio polarisiert Microsoft weniger als Apple und erhält dadurch mehr Zuneigung.

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Microsoft ist laut einer neuen Studie des UTA Brand Studio einflussreicher als Apple, Samsung oder Google. Die Ergebnisse der Studie wurden bei der CES in Las Vegas vorgestellt.

UTA untersuchte vor allem die Bindung und Ablehnung von Marken und wie stark sich Menschen mit Marken identifizieren. Laut dem Newsdienst re/code  wies UTA Brand Gründer Larry Vincent darauf hin, dass normalerweise Google und Apple vergleichbare Listen anführen. Bei "Bedeutung" und "Intensität" der Marke gewann allerdings deutlich Microsoft. Samsung lag häufig gleichauf. Der Index zeige, so Vincent, dass Apple stärker als seine Konkurrenz polarisiere.

Microsofts Bedeutung oder auch Einfluss ist im Markenvergleich größer als zunächst erwartet.

(Bild: recodetech (PDF))

So habe Apple zwar in Sachen Bindung die Nase vorn (54 Pluspunkte), stoße aber gleichzeitig auf viel Ablehnung (18 Minuspunkte). Bei Microsoft und Samsung zeigt sich das Bild hingegen ausgeglichener. Bei Bindung erreichen beide Marken 52 Pluspunkte, bei Ablehnung jeweils nur zehn Minuspunkte.

Vincent kommentierte diese Entwicklung mit einem plakativen Vergleich. Während Microsofts Produkte von vielen Menschen genutzt würden, die sich mit der Marke identifizieren könnten, sei Apple wie eine Prom-Queen oder ein Prom-King. Apple würde zwar wie eine Prom-Queen bewundert, "sei schön", dafür aber dem Großteil der Menschen weniger ähnlich.

Blackberry fällt gegenüber der Konkurrenz in Sachen Bindung stark ab. Gleichzeitig wird der Marke die größte Ablehnung zuteil.

(Bild: recodetech )

Dass diese Einschätzung allerdings stark von den verschiedenen Einkommens- und Bildungsschichten abhängig ist, zeigt der Index auch. Bei Menschen, die bereits ein Diplom (Master) erreicht und darüber hinaus womöglich noch höhere Abschlüsse anstreben oder innehaben, stehen Samsung-Produkte an erster Stelle. Apple schafft es dort nur auf Platz fünf, Microsoft auf Platz zehn. Bei Menschen, die einen Collegeabschluss ihr Eigen nennen, steht dafür Apple auf dem ersten Platz. Microsoft gewinnt dafür bei Menschen ohne Collegeabschluss oder mit einem eher einfachen Collegeabschluss (Bachelor oder auch Associate Degree).

Mit zunehmender Bildung schwindet der Einfluss von Microsoft. Samsung hält sich dafür in allen Bildungsschichten weit oben.

Diese Verteilung bleibt bei Haushalten mit einem Einkommen mit mehr oder weniger als 50.000 US-Dollar im Jahr ähnlich. In den Haushalten mit weniger als 50.000 US-Dollar Einkommen führt Microsoft die Liste an. Zu Apple-Produkten greifen die Besserverdiener; und wenn nicht zu Apple, dann zu gleichen Teilen zu Produkten von Samsung, Google und Microsoft. Auf Platz fünf folgt Sony.

Besserverdiener setzen eher auf Apple-Produkte.

(Bild: recodetech )

Wie viele Personen für den Index befragt wurden, bleiben die bisherigen Veröffentlichungen schuldig. Larry Vincents Resümee fällt trotzdem klar aus: Microsoft dürfe man ob dieser Ergebnisse nicht als tot einstufen. Anders dürften da die Prognosen für Blackberry lauten. Laut Index stößt das kanadische Unternehmen mit 23 Minuspunkten auf die größte Ablehnung. In allen Bildungsschichten landete die Marke auf dem letzten Platz.

Überraschend sind die bisherigen Einschätzungen zur Smartwatch Pebble. Die Bedeutung wird zwar noch als gering (2 Punkte) eingeschätzt, die Intensität dieser Marke liegt mit 27 Punkten aber ganz weit vorn. (kbe)