Ingrams Dänemark-Geschäft geht an Actebis [Update]

Die Broadline Distributionssparte von Ingram Micro in Dänemark soll in die Landesgesellschaft von Actebis überführt werden. Ingram will sich künftig auf die Value Added Distribution konzentrieren.

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Von
  • Matthias Parbel

Im Rahmen eines sogenannten Asset Deals will die Actebis-Gruppe das bisherige Broadline Distributions-Geschäft von Ingram Micro in Dänemark übernehmen. Darauf haben sich die Führungsgremien der beiden Großhandelshäuser geeinigt – die Zustimmung der Aufsichtsbehörden steht unterdessen noch aus, wird aber für das dritte Quartal erwartet. Sämtliche Kunden und Mitarbeiter sollen von Actebis Dänemark übernommen werden.

Während sich Ingram Micro im Nachbarland künftig auf die Value Added Distribution – vor allem in den Produktsegmenten Datenerfassung und Point-of-Sale – konzentrieren wolle, wie EMEA-Chef Jay Forbes betont, strebt Actebis eine strategische Stärkung der Aktivitäten in Skandinavien an. "Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise stellt unsere Wachstumsziele vor große Herausforderungen", erklärt Torben Qvist, der seit neun Jahren als Geschäftsführer für die nordischen Actebis-Gesellschaften verantwortlich zeichnet. "In dieser Form können wir weiter aktiv am Konsolidierungsprozess teilnehmen und zur Stärkung des IT-Channel beitragen."

Die Wirtschaftskrise hatte zuletzt auch anderen ITK-Distributoren in Skandinavien deutlich zugesetzt. So musste der Schweizer Also-Konzern unter anderem die schwedische Niederlassung seiner Tochtergesellschaft GNT nach anhaltenden Verlusten aufgeben. Die ebenfalls in Schweden und Norwegen vertretene dänische Actebis Computer A/S erziele jedoch seit Jahren gute Ergebnisse, wie Konzernvorstand Klaus Hellmich unterstrich. Actebis sei zuletzt dreimal in Folge zum besten Distributor in Dänemark gewählt worden. "Jetzt haben wir eine gute Gelegenheit ergriffen, unser Distributionsgeschäft in Nordeuropa weiter zu stärken und mit Ingram Micro eine faire Vereinbarung zur Übernahme des Broadline-Business in Dänemark getroffen", ergänzte Hellmich.

[Update]

Die Maßnahme sei Teil der fortlaufenden Bemühungen, die Profitabilität weltweit sicherzustellen, erklärte Ingram-Chef Greg Spierkel. Der Konzern strebt auf globaler Ebene Einsparungen ziwschen 100 und 120 Millionen US-Dollar an. Zwar hätten die Landesgesellschaften in Dänemark, Finnland und Norwegen 2008 rund 450 Millionen US-Dollar umgesetzt, dabei jedoch nicht die Erwartungen hinsichtlich der Rentabilität erfüllt. Das Engagement werde daher eingestellt, betonte Spierkel. Lediglich am VAD-Geschäft in Skandinavien sowie der Broadline Distribution in Schweden wolle Ingram Micro aufgrund guter Wachstumschancen weiter festhalten. (map)