Deal perfekt: Lenovo übernimmt x86-Serversparte von IBM

Nun scheint es doch amtlich zu sein: Der chinesische Computerkonzern Lenovo kauft einen Teil des Server-Geschäfts von IBM. Das Geschäft ist rund 2,3 Milliarden US-Dollar schwer, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Davon werde der Großteil von etwa zwei Milliarden US-Dollar in bar bezahlt und der Rest in Lenovo-Aktien.

Der Deal bezieht sich auf das Geschäft mit x86-Servern. Diese Rechner arbeiten mit einem Prozessortyp, der auch in herkömmlichen PCs zum Einsatz kommt. Zum x86-Geschäft gehören System x, BladeCenter, Flex System Blade Server, NeXtScale und iDataPlex-Server. Das Geschäft mit größeren Servern will IBM selbst weiterführen. Zudem will das Unternehmen auch weiter die passende Windows- und Linux-Software für die x86-Server entwickeln. Die Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden steht noch aus.

IBM erwartet, dass die 7500 Mitarbeiter, die weltweit in diesem Bereich an den Standorten Raleigh, Shanghai, Shenzhen and Taipei arbeiten, komplett von Lenovo übernommen werden. Der Verkauf der x86-Server kommt nicht wirklich überraschend. IBM hatte im vierten Quartal 2013 16 Prozent weniger Umsatz mit dem Geschäft eingefahren. Die gesamten Hardware-Umsätze fielen sogar um 26 Prozent.

Lenovo hatte vor einigen Jahren bereits das PC-Geschäft von IBM übernommen und ist inzwischen laut den Marktforschern IDC und Gartner zur weltweiten Nummer eins in dem Markt aufgestiegen. Gerüchte, dass Lenovo Teile der IBM-Serversparte kaufen will, gab es schon länger. Im vergangenen Jahr sollen die Gespräche noch am Preis gescheitert sein. Nun konnte man sich wohl doch noch einigen. Lenovo hatte bereits am Dienstag angekündigt, sich durch einen Zukauf vergrößern zu wollen. Auch Dell war mit der Serversparte in Verbindung gebracht worden. (Mit Material der dpa)/ (roh)