Spekulationsobjekt Apple

Gerüchte über den Gesundheitszustand von Apple-Chef Steve Jobs und die daraus folgenden Schwankungen des Apple-Börsenkurses taugen offenbar zum Geldverdienen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Oft genug ist Apple-Firmenchef und Mitbegründer Steve Jobs der Ausgangspunkt für Prophezeiungen über das Wohl und Wehe des IT-Konzerns -- jetzt schon mehrfach auch ohne sein Zutun.

Am gestrigen Freitag hieß es in einem Publikumsforum des Nachrichtensenders CNN, Jobs liege nach einer Herzattacke im Krankenhaus. Als der Apple-Börsenkurs daraufhin in den Sturzflug überging, dementierten Apple-Sprecher die Botschaft und konnten den Kursverlust von zwischenzeitlichen neun Prozent bis zum Börsenschluss auf drei Prozent reduzieren. Der Beitrag stammte von einem unbekannten Verfasser, der ihn unter dem frisch angelegten pseudonymen Konto Johntw eingestellt hatte, und war im Unterschied zu manch anderen Äußerungen auf dieser Plattform nicht redaktionell überprüft und mit dem Label "on CNN" gekennzeichnet worden. Mittlerweile forscht die US-Börsenaufsicht SEC bei dem Nachrichtensender über den Ursprung der Meldung nach und will herausfinden, ob der Apple-Börsenkurs damit gezielt manipuliert werden sollte. CNN unterstützt die Behörde nach eigener Aussage so gut wie möglich und hat die Falschmeldung zwei Stunden nach Erscheinen vom Netz genommen.

Bereits vor drei Wochen hatte sich Jobs über Mutmaßungen lustig machen können, sein aktuell beobachteter Gewichtsverlust lasse auf gesundheitliche Probleme schließen. Der Manager, dem vor einigen Jahren ein bösartiger Tumor entfernt worden war, führte die jüngsten Gerüchte eines erneuten Krebsausbruchs auf das Interesse von Börsenspekulanten zurück, die über den dadurch manipulierten Apple-Aktienkurs ihren Schnitt machen könnten. Tatsächlich war die Börsennotierung des Unternehmens nach den Cassandrarufen kurzzeitig eingeknickt, hatte sich aber nach Jobs' Stellungnahme zügig wieder erholt. (hps)