USA: Pornoriese und Elektronikhändler nehmen Bitcoinzahlungen an

Die virtuelle Währung Bitcoin zieht weitere Kreise als akzeptiertes Zahlungsmittel: Mit dem Pornoanbieter Naughty America und dem Elektronikhändler Tigerdirect setzen zwei große Unternehmen auf die Kryptowährung.

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Die Zahl der Händler, die Bitcoin annehmen, wird größer: Jüngste Beispiele sind das US-Handelsunternehmen Tigerdirect sowie Naughty America, ein großer Anbieter kostenpflichtiger Pornowebseiten. Das 2001 gegründete Unternehmen Naughty America gehört zu den Größen im US-amerikanischen Geschäft mit Online-Pornographie und betreibt insgesamt fast 40 einschlägige Portale. Der Chef Andreas Hronopoulos gab sich im Gespräch mit Coindesk selbstbewusst: „Ich denke, es wird eine branchenweite Sache innerhalb der nächsten 45 bis 60 Tage. Naughty America gibt einfach die Richtung vor, in die alle gehen.“

Allerdings ist Naughty America keineswegs der erste Pornoriese, der auf die virtuelle Währung setzt. Bereits seit Dezember 2013 akzeptiert Porn.com mit seinen dazugehörigen Portale das Kryptogeld. Laut einem Bericht des Guardian schwoll der Anteil von Bitcoinzahlungen am Gesamtumsatz Anfang Januar bereits auf fast 50 Prozent an und pendelte sich danach auf immerhin 25 Prozent ein.

Ein Sprecher des dahinter stehenden Unternehmens Sagan Ltd. erklärte der Zeitung, dass die pseudonymen Zahlungen mit Bitcoin ein großer Vorteil seien. Für eine Transaktion muss im Bitcoinsystem nur die aus rund 30 Zeichen bestehende Adresse des Gegenübers bekannt sein. Ebenfalls seien Bitcoins für Mikrozahlungen praktisch, etwa um einer "Live-Darstellerin" Trinkgeld zu senden.

Bei Tigerdirect wiederum handelt es sich um einen Anbieter von Computertechnik und Unterhaltungselektronik, der sowohl Online als auch über Katalog und Ladengeschäfte verkauft. Die Akzeptanz scheint sich der Ankündigung nach auf den Onlineshop zu beschränken. Laut Informationen von Coindesk werden die Bitcoin-Zahlungen durch den Anbieter Bitpay abgewickelt.

Dem Bericht zufolge ist Tigerdirect mit rund 2 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz und 3000 Mitarbeitern noch einmal ein größeres Kaliber als Online-Händler Overstock.com, der vor wenigen Wochen Bitcoin als Zahlungsmöglichkeit einführte. Overstock ist damit recht erfolgreich: Laut Forbes schätzt das Unternehmen die Einnahmen aus Bitcoinzahlungen seit dem ersten Akzeptanztag am 9. Januar auf umgerechnet rund 500.000 US-Dollar ein. Die beliebteste Warenkategorie unter den Bitcoinkäufern war demnach übrigens Bettwäsche. (axk)