eBay kauft zu und entlässt

Für 1,3 Milliarden US-Dollar erwirbt eBay einen US-amerikanischen Bezahldienstleister sowie zwei dänische Online-Plattformen für Kleinanzeigen. Außerdem kündigt das Unternehmen heute auch offiziell an, weltweit 1000 Mitarbeiter entlassen zu wollen.

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Das Internet-Auktionshaus eBay hat zwei Übernahmen im Wert von rund 1,3 Milliarden Dollar angekündigt. Außerdem wurde heute offiziell bekannt, dass das Unternehmen weltweit rund zehn Prozent der Stellen streichen will. Davon seien rund 1000 Mitarbeiter sowie zahlreiche Zeitarbeiter betroffen. Die Stellenstreichungen würden das Vorsteuer-Ergebnis im vierten Quartal mit 70 bis 80 Millionen Dollar belasten. Die Entlassungspläne waren bereits Ende September bekannt geworden.

Die Neuerwerbungen sind der US-amerikanische Bezahldienstleister Bill Me Later, für den eBay 945 Millionen US-Dollar bezahlt, sowie die dänischen Online-Kleinanzeigenplattformen dba.dk und bilbasen.dk. Für diese beiden werden rund 390 Millionen US-Dollar fällig. Mit den Neuerwerbungen will sich eBay Know-how in diesem Bereich ins Haus holen und außerdem in Europa expandieren.

Vom weltweiten Stellenabbau ist eBays Deutschland-Geschäft etwas weniger betroffen als die übrigen Regionen. "In Deutschland sollen rund acht Prozent der rund 1250 Stellen gestrichen werden", sagte ein Sprecher von eBay Deutschland laut dpa. Damit treffe es rund 100 Angestellte. "Von dem Stellenabbau ist vor allem die Verwaltung – insbesondere das Marketing – betroffen. Der Kundenservice bleibt davon unberührt", sagte er. Deutschland ist für eBay gemessen am Umsatz der zweitgrößte Markt.

eBay kämpfte zuletzt mit sinkenden Wachstumsraten sowie einem langsameren Gewinnwachstum. In dem Ende September abgelaufenen dritten Quartal habe eBay beim Umsatz das untere Ende der im Juli abgegebenen Prognosespanne erreicht, hieß es. Der Gewinn je Aktie sei dagegen besser aus als damals angekündigt ausgefallen. Der Konzern hatte im Juli für das dritte Quartal einen Umsatz von 2,1 Milliarden bis 2,15 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn je Aktie vor Sonderposten zwischen 39 und 41 Cent je Aktie in Aussicht gestellt.

Dem Konzern kommen zunehmend Wettbewerber wie der Internet-Einzelhändler Amazon.com ins Gehege. Im Gegenzug macht eBay immer mehr Geschäft als gewöhnliche Handelsplattform mit Verkäufen ohne Versteigerung. Neben den Online-Marktplätzen gehören das elektronische Bezahlsystem PayPal und der Internettelefonie-Dienst Skype zu eBay. (anw)