Mobilfunkgruppe 3 will 2009 Gewinne einfahren

Der Umsatz je aktivem Kunden und Monat (ARPU) ist bei der UMTS-Mobilfunkgruppe des Mischkonzerns Hutchison Whampoabei 2008 um 16 Prozent eingebrochen. Die Kundenzahl stieg zum Stichtag 25. März 2009 im Jahresabstand um 15 Prozent auf 18,5 Millionen.

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Die UMTS-Mobilfunkgruppe 3 des Mischkonzerns Hutchison Whampoa hat 2008 wieder einen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,06 Milliarden Hongkong-Dollar (HK$, aktuell umgerechnet 101 Millionen Euro) verzeichnen müssen. Im Jahr 2007 hatte die Gruppe erstmals ein positives EBITDA von 1,195 Milliarden HK$ erreicht. Dennoch ist Konzernchef Li Ka-shing optimistisch. Für 2009 erwartet er ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). 2008 lag dieser Wert bei minus 10,9 Milliarden HK$ (1,03 Milliarden Euro), 2007 noch bei Minus 18 Milliarden HK$ (1,71 Milliarden Euro).

Der Umsatz je aktivem Kunden und Monat (ARPU) ist 2008 um 16 Prozent auf 33,50 Euro eingebrochen. Da die Kundenzahl zum Stichtag 25. März 2009 im Jahresabstand um 15 Prozent auf 18,5 Millionen erhöht werden konnte, bliebt der Umsatz bei 60,372 Milliarden HK$ praktisch unverändert. 21 Prozent dieser Kunden sind seit mindestens drei Monaten inaktiv. Sie werden bei der Kundenzahl berichtet, beim ARPU jedoch nicht berücksichtigt, was die ARPU-Ziffern schönt.

Mit Ausnahme von 3 Italien konnten alle Gesellschaften der 3-Gruppe ihr Ergebnis verbessern. 3 Italien ist allerdings mit gegenwärtig 8,9 Millionen Kunden (nach 8,2 Millionen im März 2008) die größte Tochter, gefolgt von Großbritannien und Irland mit zusammen 5,4 Millionen (Vorjahr: 4,4 Millionen), Australien mit 2,2 Millionen (Vorjahr: 1,7 Millionen), Schweden und Dänemark mit zusammen 1,3 Millionen (Vorjahr: 945.000) und Österreich 713.000 (Vorjahr 542.000). Aus Australien dürfte sich 3 schrittweise zurückziehen. Zunächst wird ein Joint Venture mit dem bisherigen Konkurrenten Vodafone gegründet, wobei die beiden Netze zusammengelegt werden.

In den Ergebnissen nicht enthalten sind die UMTS-Netze 3 Hongkong und Macau, 3 Indonesien sowie Orange Israel, die nicht direkt zum Hutchison Whampoa Konzern, sondern zu dessen Tochtergesellschaft Hutchison Telecom International (HTIL) gehören. Es ist geplant, 3 Hongkong und Macau in eine eigene Gesellschaft auszugliedern. Aus diesen chinesischen Sonderzonen werden zusammen 1,3 Millionen Kunden gemeldet (Vorjahr: 1,1 Millionen), aus Israel 951.000 (Vorjahr 738.000). Über 3 Indonesien wird nichts berichtet.

In Österreich musste trotz des deutlichen Kundenzuwachses ein Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 169,9 Millionen Euro hingenommen werden. Dies ist auf stark reduzierte Zusammenschaltungsentgelte und den anhaltenden Preiskampf zurückzuführen. So ist auch der ARPU um 22 Prozent auf 33,04 Euro abgesackt. Es soll dem Netzbetreiber dennoch gelungen sein, den Verlust vor Zinsen und Steuern um 24 Prozent zu reduzieren. Absolute Zahlen werden aber nicht verraten. Zum Jahreswechsel hatte 3 Österreich 654.000 Kunden erreicht (davon 22 Prozent inaktiv), was ein Plus von 28 Prozent im Jahresabstand bedeutet.

Positiv entwickelt sich das mobile Breitbandgeschäft. 2008 wurden im österreichischen 3-Netz täglich durchschnittlich 15 Terabyte übertragen. Zum Vergleich: Der vielfach größere Marktführer Mobilkom Austria hatte erst im Jänner 2009 erstmals an einem Tag 10 Terabyte übertragen.

Der Gesamtkonzern Hutchison Whampoa konnte seinen Umsatz 2008 um 13 Prozent auf 348 Milliarden HK$ (33,2 Milliarden Euro) steigern. Der Reingewinn ist jedoch um 42 Prozent auf 18 Milliarden HK$ (1,7 Milliarden Euro) abgestürzt. Die Höhe der Dividende soll trotzdem unverändert bleiben. (Daniel AJ Sokolov) (jk)