E-Books: Adobe verschiebt Wechsel zu neuem DRM-System nach Protesten

Für das Update seines E-Book-DRMs hatte Adobe nur einen Zeitraum von wenigen Monaten vorgesehen. Viele Besitzer älterer Reader hätten dann bald keinen Nachschub mehr kaufen können. Nach der Kritik hat Adobe nun reagiert.

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E-Book-Reader veralten nicht so schnell – wenn der Kopierschutz nicht dazwischen funkt.

(Bild: dpa, Frank Rumpenhorst)

Entgegen erster Ankündigungen will Adobe den Support für sein DRM-System Adobe Content Server 4 nun doch nicht bereits im Juli beenden. Stattdessen könnten die E-Book-Anbieter nun selbst entscheiden, wann sie auf Version 5 wechseln wollen. Das geht aus einem Blogeintrag bei Datalogics hervor, einem Softwareunternehmen, das eng mit Adobe zusammenarbeitet. Erst wenige Tage zuvor hatte das Unternehmen von einem Zeitplan bei Adobe berichtet, demzufolge in nur wenigen Monaten zu dem neuen Kopierschutz für E-Books gewechselt werden sollte. Besitzer älterer E-Book-Reader hätten dann wohl rasch keinen Nachschub mehr kaufen können.

Ende Januar hatte Adobe Version 3 seiner E-Reading-Software Digital Editions zum Download freigegeben. Auf Adobes Kopierschutz für E-Books setzen außer Amazon fast alle Anbieter kommerzieller E-Books. Nachdem die Vorgängerversion aber bereits seit längerem als geknackt gilt, versprach Adobe nun ein deutlich effektiveres Verfahren, das vor allem später nachjustiert werden könne. Beide DRM-Versionen sind jedoch nicht zueinander kompatibel, weswegen sich der Übergang schwierig gestalten dürfte – vor allem für Besitzer älterer Geräte. Ein Wechsel innerhalb weniger Monate hätte diese Probleme nur noch verstärkt. (mho)