Sony in der Krise: PC-Sparte wird verkauft

Es läuft nicht rund bei Sony, immer noch nicht, trotz aller Bemühungen, aus der Krise herauszukommen. Nun wird die PC-Sparte verkauft, im Laufe eines Jahres sollen 5000 Arbeitsplätze wegfallen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Bei Smartphones, Spielen und Kameras läufts gut, bei PCs und TV-Geräten dagegen gar nicht - also stößt Sony das PC-Geschäft gleich ganz ab

(Bild: dpa, Kimimasa Mayama)

Die Bemühungen bei Sony, das Kerngeschäft mit Unterhaltungselektronik zu sanieren, laufen schon seit einiger Zeit. Doch so richtig erfolgreich ist man damit nicht: Zwar kehrte Sony in den ersten neun Monaten des bis 31. März laufenden Geschäftsjahres dank des schwachen Yen mit einem Nettogewinn von 11,2 Milliarden Yen (82 Millionen Euro) in die schwarzen Zahlen zurück.

Für das beendete dritte Geschäftsquartal weist Sony einen Umsatzzuwachs von 23,9 Prozent auf 2,412 Billionen Yen aus, der Nettogewinn lag bei 27 Milliarden Yen nach einem Verlust von 10,8 Milliarden Yen im gleichen Quartal des Vorjahrs. Am Ende des laufenden Geschäftsjahres soll laut den nun nach unten korrigierten Prognosen nun doch ein Verlust von 110 Milliarden Yen anfallen. Zuletzt hatte Sony noch einen Gewinn von 30 Milliarden Yen prognostiziert.

Das zieht nun weitere Konsequenzen für die Restrukturierung nach sich. Die Verluste im Geschäft mit Fernsehern und Computern halten an, Sony rechnet nicht mehr damit, die beiden Sparten im Laufe des Geschäftsjahrs in die Gewinnzone zurückführen zu können. Also verkauft Sony das PC-Geschäft (mit der Marke Vaio) an eine Tokioter Investmentgesellschaft. Die Fernsehsparte wird in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert. Insgesamt sollen im Laufe eines Jahres (bis März 2015) rund 5000 Arbeitsplätze bei Sony wegfallen.

Dagegen meint Sony, in den Sparten Imaging (u.a. Digitalkameras, Videokameras, Profi-Equipment) und Spiele (Playstation, PC-Spiele) sowie im Mobilgeschäft, die man als die Kernbereiche ausgemacht habe, sei man mit der Restrukturierung gut vorangekommen.

In der Sparte "Mobile Products & Communications", in der derzeit noch das Geschäft u.a. mit Handys/Smartphones und PCs zusammengefasst ist, ergibt sich damit ein gemischtes Bild. Insgesamt wuchs der Umsatz um 44, 8 Prozent, der operative Verlust verringerte sich von 21,3 auf 12,6 Milliarden Yen. Dabei habe man einen starken Zuwachs beim Absatz von Smartphones erzielen können, auch deren durchschnittlicher Verkaufspreis sei gestiegen. Dagegen seien die Verkäufe von PCs stark zurückgegangen.

Die Imaging-Sparte steigerte den Umsatz im dritten Geschäftsquartal um 6 Prozent, der operative Gewinn lag bei 12,1 Milliarden Yen nach einem Verlust von 2,9 Milliarden Yen im gleichen Quartal des Vorjahrs. Die Spielesparte steigerte den Umsatz um 64,6 Prozent, der operative Gewinn kletterte um geschlagene 292,1 Prozent auf 18 Milliarden Yen. Das Wachstum führt Sony vor allem auf den erfolgreichen Start der Playstation 4 zurück. (jk)