Die Privatsphäre als Produkt: Datenschutz als Geschäftsmodell

Der Schutz der Privatphäre entwickelt sich nach dem NSA-Skandal zum potenziell lukrativen Business.

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Wer populäre Gratisdienste wie Google, Facebook und Co. nutzt, zahlt dafür zwar keinen Cent, doch wird eben auch selbst zum Produkt – mit den hinterlassenden Daten, die Marketingleute dann für gezielte Reklame nutzen können. In den USA dreht sich Trend allerdings gerade um: Mehrere Start-ups versuchen, gerade mit einem erhöhten Schutz der Privatsphäre ihrer Nutzer Geld zu verdienen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Ein solches Produkt ist das neuartige Handy Blackphone, das im März auf den Markt kommen soll. Das Android-Gerät ist ein Joint-Venture zwischen dem spanischen Hersteller Geeksphone und der Firma Silent Circle, die vom Erfinder der PGP-Verschlüsselung, Phil Zimmerman, gegründet wurde. Javier Agüera, Mitgründer von Geeksphone, betont allerdings, das Gerät sei nicht "NSA-proof", könne also ein Ausspähen durch den umstrittenen US-Geheimdienst nicht ausschließen. Mit dem Blackphone soll vielmehr verhindert werden, dass Dritte Nutzungsdaten – etwa die Browser-Historie oder Aufenthaltsorte - gegen den Willen seiner Besitzer nutzen können.

WhiteHat Security hat unterdessen einen selbst entwickelten Browser für Apple-Geräte veröffentlicht. Die Aviator genannte Software blockiert Online-Werbung und Tracking-Technologien. In Webseiten eingebettete Multimedia-Elemente werden von Aviator daran gehindert, automatisch nach dem Seitenaufruf zu starten. In dem Browser steckt Chromium, die quelloffene Software-Basis für den Chrome-Browser von Google.

Ein weiteres Privacy-Produkt kommt von Pogoplug, einem Anbieter von Cloud-Speicherdiensten. Sie brachte die Firma ein 49 Dollar teures Gerät heraus, dass Online-Anzeigen in der Internet-Anbindung von Privatnutzern anonymisiert und blockiert. Das Start-up Adtrap bietet ein ähnliches Gerät für 129 Dollar an, um Anzeigen aus einem Heim-WLAN herauszuhalten.

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(bsc)