Nvidia stellt Mainboard-Chipsatz nForce 980a SLI vor

Der nForce-Chipsatz für AMD-Mainboards unterstützt AM3-CPUs, scheint allerdings mit dem Vorgänger 780a praktisch identisch zu sein. An HybridPower und GeForce Boost hat Nvidia allerdings wohl das Interesse verloren.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Nachdem auf der CeBIT bereits einzelne Mainboards mit dem Chipsatz nForce 980a SLI zu sehen waren hat Nvidia den für aktuelle AMD-CPUs geeigneten Chipsatz nun offenbar auch offiziell eingeführt, denn auf der Webseite des Unternehmens finden sich seit kurzem zahlreiche Informationen zum neuen Mitglied der nForce-Familie. Asus liefert auf seiner Webseite zudem Informationen über das mit dem neuen Nvidia-Chipsatz bestückte AM3-Mainboard M4N82.

Mitteilungen zur Produkteinführung des Chipsatzes gab es allerdings keine, was möglicherweise damit zusammenhängt, dass der nForce 980a SLI vom Funktionsumfang identisch mit dem bisherigen High-End-Chipsatz nForce 780a SLI ist. Laut den Spezifikationen unterstützt der Neuling allerdings offiziell auch AM3-Prozessoren. Dazu müsste aber eigentlich auch schon der vor elf Monaten eingeführte 780a in der Lage sein, denn AM2+- und AM3-CPU kommunizieren beide auf die gleiche Art (via HyperTransport 3.0) mit dem Mainboard-Chipsatz; die auf den derzeit verfügbaren AM3-Boards eingesetzten AMD-Chipsätze sind daher allesamt auch auf AM2+-Boards zu finden.

Während Nvidia bei der Einführung der nForce-Chipsätze der 7x0a-SLI-Reihe noch die Hybrid-SLI-Technik HybridPower groß hervorhob, wird diese auf Nvidias Webseiten zum nForce 980a SLI kaum mehr erwähnt. Schon bei der Vorstellung der auf Intel-CPUs abgestimmten Chipsätze GeForce 9300 und 9400 im vergangen Herbst verschwieg Nvidia die Technik zum dynamischen Ausschalten der Grafikkarte zur Laufzeit weitestgehend und bestätigte auf Nachfrage, diese nur mehr für PC- und Notebook-Hersteller anzubieten. Auch die neueren Nvidia-Grafikkarten unterstützen kein HybridPower mehr, denn weder die High-End-GeForce-Modelle GTX 285 und 295 noch die heute vorgestellte GeForce GTX 275 finden sich in der Liste der HybridPower-tauglichen Grafikkarten.

Offensichtlich hat Nvidia im Markt für Desktop-Chipsätze nicht nur an HybridPower das Interesse verloren. Auch die Hybrid-SLI-Technik GeForce Boost, bei der Grafikkarten und Chipsatzgrafik zusammenarbeiten um die Grafikleistung zu steigern, scheint keinen allzu hohen Stellenwert zu haben. Die Liste der GeForce-Boost-tauglichen Grafikkarten umfasst nämlich nur die beiden veralteten Modelle GeForce 8400 GS und GeForce 8500 GT, nicht aber die aktuellen Low-End-Karten der 9000er-Serie. So recht überzeugen haben die beiden Hybrid-SLI-Techniken in Mainboard-Tests der c't aber ohnehin nie. Ähnlich verhielt es sich aber auch mit AMDs GeForce-Boost-Gegenstück Hybrid CrossFireX; und genau wie bei Nvidia arbeitet die nur mit älteren Low-End-Grafikarten zusammen, nicht aber mit den aktuellen der Radeon-4000er-Serie. (thl)