Erfahrungen mit Googles Summer of Code

Anlässlich der diesjährigen zehnten Auflage lässt sich getrost sagen, dass Googles Summer of Code Tradition hat. Mit der finanziellen Unterstützung des Konzerns und betreut von Mentoren aus der Community haben Studierende die Gelegenheit, über drei Monate Code zu einem Open-Source-Projekt beizutragen. Ein Erfahrungsbericht des Eclipse-Projekts Code Recommenders.

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Lesezeit: 17 Min.
Von
  • Andreas Sewe
  • Patrick Gottschämmer
  • Olav Lenz
  • Jelena Alter
Inhaltsverzeichnis

Anlässlich der diesjährigen zehnten Auflage lässt sich getrost sagen, dass Googles Summer of Code (GSoC) Tradition hat. Mit der finanziellen Unterstützung des Konzerns und betreut von Mentoren aus der Community haben Studierende die Gelegenheit, über drei Monate Code zu einem Open-Source-Projekt beizutragen. Ein Erfahrungsbericht des Eclipse-Projekts Code Recommenders.

Seit etlichen Jahren schon bringt Googles Summer of Code Studenten und Mentoren aus Unternehmen und Organisationen der Welt der freien Software und Open-Source-Communitys zusammen. Gemeinsam sollen sie Projekte entwickeln, die wiederum unter einer Open-Source-Lizenz zu veröffentlichen sind.

Nach dem Kickoff – für gewöhnlich im Februar – sind zuerst die Projekte selbst gefragt, sich als sogenannte Mentoring Organizations bei Google um die GSoC-Teilnahme zu bewerben. Im April steht schließlich fest, welche Organisationen dabei sind. Neben großen Namen wie der Linux Foundation, der Apache Software Foundation oder dem GNU-Projekt finden sich eine Vielzahl spezialisierter Organisationen darunter, die sich zum Beispiel einer bestimmten Programmiersprache oder einem Content Management System widmen. Jede dieser Organisationen hat gut einen Monat Zeit, um eigene Projektideen der Welt und den potenziellen Stipendiaten vorzustellen. Nach Ablauf dieses Monats, in dem interessierte Studierende meist schon eifrig auf den Mailinglisten des jeweiligen Projekts mitdiskutieren, erhält jede Organisation mal eine Handvoll, mal Dutzende Bewerbungen. In jedem Fall obliegt es ihr nun, intern die vielversprechendsten Bewerber für das durch Google ausgelobte Stipendium auszuwählen.

Nach einer sogenannten Community Bonding Period, in der der Kontakt zwischen Stipendiaten, Mentoren und Community intensiviert wird, beginnt die dreimonatige Entwicklungsphase, das Herz des GSoC. In ihr zahlt Google die insgesamt rund 5000 US-Dollar des Stipendiums an jeden Teilnehmer. Die Auszahlung findet hierbei dreigeteilt statt, wobei jede Teilzahlung von einer positiven Bewertung durch den Mentor abhängt. Für die letzten beiden Zahlungen ist dieser Bewertungsprozess im Rahmen einer sogenannten Midterm- beziehungsweise Final Evaluation formalisiert, während die initiale Auszahlung vor allem davon abhängt, dass alle steuerrelevanten Formalitäten erledigt wurden.

Seit seinen Anfängen ist das Programm gewaltig gewachsen: von 419 teilnehmenden Studierenden und 41 Open-Source-Projekten 2005 auf mittlerweile 1192 Studierende, die sich 2013 bei 177 Open-Source-Projekten und -organisationen engagierten. Auch die Eclipse Foundation, Schirmherrin über (nicht nur) die Eclipse IDE, beteiligt sich seit 2006 mit Projektideen an Googles Programm. So wurden auch 2013 wieder ein gutes Dutzend Studierende durch Mentoren aus diversen Eclipse-Teilprojekten betreut. Die Autoren in ihrer Funktion als Studierende, Mentoren oder Repräsentanten der Eclipse Foundation blicken nun auf den letztjährigen GSoC zurück.