Blender 2.48: Der will nicht nur spielen

Die meisten Neuerungen in der Revision 2.48 des kostenlosen 3D-Pakets Blender betreffen die Game Engine. Aber auch beim Modeling und Rendering hat sich einiges getan.

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Von
  • Gerald Himmelein

Die Revision 2.48 des quelloffenen 3D-Pakets Blender ist erschienen. Der Funktionsumfang der kostenlosen Software umfasst sowohl Modeling und Animation als auch Rendering. Zudem bietet Blender einen Modus zum Spiele-Design. Diesmal hat sich in der Game Engine das meiste getan, angetrieben durch die Entwicklung des Spiels Yo Frankie. Auch bei der Revision 2.46 waren die meisten Neuerungen einem konkreten Projekt zu verdanken, dem 3D-Kurzfilm Big Buck Bunny.

Für Blender 2.48 wurden in der Game Engine das Level-Design und die Bearbeitung der Spielelogik optimiert. So lassen sich Logikbausteine nun zu "Logic States" gruppieren, zwischen denen das Spiel zur Laufzeit fließend wechseln kann. Die Phsyiksimulation verwendet jetzt die Bibliothek Bullet Physics, die weiche Körper (Softbodies) verformt. Erweitert wurden sowohl die Kontrollmöglichkeiten der Flüssigkeitssimulation als auch die Möglichkeiten des "Wind"-Kraftfelds.

Auch beim Rendering hat sich einiges getan: Farbige Schatten produzieren ähnliche Effekte wie Global Illumination bei einem Bruchteil der Render-Zeit. Die "Sun"-Lampe imitiert Sonnenlicht und Atmosphärendunst. Steckt eine halbwegs moderne Grafikkarte mit guter OpenGL-Unterstützung im Rechner, zeigt Blender GLSL-Materialien sowohl direkt in der 3D-Ansicht als auch in der Game Engine über Hardware-Shader an. Die Entwickler empfehlen dazu eine ATI/AMD-Karte ab Radeon 9*00 oder eine Nvidia-Karte ab GeForce 6*00.

Bei der Verfeinerung von 3D-Modellen und ihrer Animation hilft der Grease Pencil. Dieser virtuelle Fettstift dient dazu, direkt in der Programmoberfläche zu zeichnen. So kann man beispielsweise Verbesserungsvorschläge anskizzieren und Animationsphasen planen. Die Skizzen lassen sich in Rigging-Armaturen, Bezier-Kurven und Pfade konvertieren.

Der neue Shrinkwrap-Modifier passt ein Objekt an die Form eines anderen an; der "Simple Deform Modifier" verzieht kurven- und polygonbasierende Objekte. Neue Werkzeuge und Optionen verbessern den Sculpt-Modus, in dem man Polygonnetze mit Pinseln verformt und verfeinert. Pinselkurven passen die Wirkung des Werkzeugs an; der "Rechen" kratzt Muster in die Oberfläche.

Weiterhin wurde die Verwaltung eingefügter Keyframes vereinfacht, das Rigging von Animationsskeletten verbessert und der integrierte Python-Editor um neue Optionen erweitert. Blender 2.48 ist für Windows, Linux, Mac OS X und Solaris verfügbar. Für Linux und Windows gibt es auch 64-Bit-Versionen – bei der Windows-Version eine Premiere.

Siehe dazu auch:

  • Blender im heise Software-Verzeichnis

(ghi)