EU-Studie: 5 Millionen Arbeitsplätze im App-Sektor bis 2018

Obwohl die Zukunftsaussichten gut sind, sorgen sich die Entwickler um den Fachkräftemangel sowie Verfügbarkeit und Zersplitterung der Netze, die den App-Boom gefährden könnten.

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Von
  • Boi Feddern

Laut einer EU-Studie soll sich der App-Umsatz bis 2018 auf 63 Milliarden verdreifachen.

(Bild: Europäische Kommission)

Das Geschäft mit Software fürs Smartphone brummt gewaltig. 2013 gaben Kunden und Werbetreibende in der EU 6,1 Milliarden Euro für Apps aus – 30 Prozent der gesamten weltweiten Ausgaben für die Progrämmchen. Das wirkt sich auf die Beschäftigung in der Branche aus, die laut einem Bericht der EU-Kommission in den nächsten vier Jahren auf das knapp Dreifache wachsen könnte.

Statt der bisher 1 Million Software-Entwickler und 800.000 Support-Mitarbeiter sollen dann insgesamt 4,8 Millionen Menschen mit der App-Entwicklung beschäftigt sein, die mit einem erwarteten jährlichem Gesamtumsatz von 63  Milliarden Euro zur Wirtschaft der EU beitragen. Positiv sieht die Studie schon heute die Spitzenstellung der europäischen App-Entwickler: 28 führende EU-Unternehmen entwickelten 40 Prozent der 100 umsatzstärksten Apps in der EU und den USA.

Die Schattenseite der rasanten Marktentwicklung: Es mangelt nach wie vor an qualifizierten Arbeitskräften. Frauen sind mit nur 9 Prozent bei den Entwicklern stark unterrepräsentiert. Rund 38 Prozent der Entwickler klagten über zu geringe Gehälter im Vergleich zu ihren amerikanischen Kollegen.

Sorgen bereiten außerdem technische Engpässe: Etwa ein Viertel der Entwickler sprach sich für einen schnelleren Ausbau der 4G-Dienste in Europa aus. Mehr als einem Drittel macht die mangelnde Interoperabilität zwischen verschiedenen Plattformen (Android, iOS) zu schaffen, die zudem noch von amerikanischen Großkonzernen stammen.

Der Bericht Sizing the EU App Economy wurde innerhalb von Startup Europe erstellt, einer von EU-Kommissarin Neelie Kroes unterstützten Initiative im Rahmen der Digitalen Agenda. Kroes sagte in Brüssel, sie setze sich für den weiteren Ausbau der Breitbandnetze in Europa und für geringere Roaming-Gebühren ein. Die EU-Kommission verspricht, mit zahlreichen Maßnahmen auf den Fachkräftemangel im digitalen Bereich zu reagieren. (boi)