AMD überrascht mit deutlich verringertem Verlust

Im dritten Quartal ist der US-amerikanische Prozessorhersteller der Gewinnzone nahe gekommen. Operativ hat das Unternehmen schwarze Zahlen geschrieben.

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Der US-amerikanische Prozessor-Hersteller AMD kommt auf seinem Sanierungskurs voran und nähert sich der Gewinnschwelle. Das Minus verringerte sich im dritten Quartal überraschend deutlich auf 69 Millionen US-Dollar nach einem Verlust von 396 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Operativ lag der Rivale des weit größeren Branchenführers Intel bereits im Plus, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 1,78 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro).

Die Sparte Computing Solutions mit Prozessoren und Lizenzeinnahmen wuchs gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent auf 1,39 Milliarden US-Dollar. Mit Grafikchips setzte AMD 385 Millionen US-Dollar um, das sind 40 Prozent mehr als vor einem Jahr.

AMD gliedert seine Chip-Fertigung gerade in eine eigene Gesellschaft aus und holt das Emirat Abu Dhabi als Mehrheitseigner der Produktion an Bord. Mit dem neuen Kapital soll auch die Fertigung in Dresden, einer der Hauptstandorte, kräftig ausgebaut werden. Durch die Abspaltung will AMD Kosten sparen und flexibler werden.

Mit seinen Quartalszahlen übertraf AMD die Schätzungen der Analysten klar. Die Aktie kletterte im nachbörslichen Handel um rund zehn Prozent. Bereits im Tagesverlauf hatte sie um 5,4 Prozent auf 4,12 Dollar zugelegt.

Für das laufende Schlussquartal erwartet AMD einen Umsatz auf derselben Höhe wie in den vergangenen drei Monaten. Branchenprimus Intel hatte erst am Mittwoch für das dritte Quartal einen kräftigen Gewinnsprung verkündet. Auf den Rest des Jahres blickt Intel angesichts der Auswirkungen der Finanzkrise jedoch mit gemischten Gefühlen. (dpa) /

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei AMD
in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 1.092 Mio. 189 Mio.
2/00 1.170 Mio. 207 Mio.
3/00 1.210 Mio. 408 Mio.
4/00 1.175 Mio. 178 Mio.
1/01 1.190 Mio. 125 Mio.
2/01 985 Mio. 17,4 Mio.
3/01 766 Mio. -187 Mio.
4/01 952 Mio. -15,8 Mio.
1/02 902 Mio. -9,2 Mio.
2/02 600 Mio. -185 Mio.
3/02 508 Mio. -254 Mio.
4/02 686,4 Mio. -853,7 Mio.
1/03 714,6 Mio. -146,4 Mio.
2/03 645 Mio. -140 Mio.
3/03 954 Mio. -31 Mio.
4/03 1.206 Mio. 43 Mio.
1/04 1.236 Mio. 45 Mio.
2/04 1.262 Mio. 32 Mio.
3/04 1.239 Mio. 42,8 Mio.
4/04 1.264 Mio. -29,96 Mio.
1/05 1.227 Mio. -17,0 Mio.
2/05 1.260 Mio. 11,0 Mio.
3/05 1.523 Mio. 76,0 Mio.
4/05 1.840 Mio. 95,6 Mio.
1/06 1.330 Mio. 185 Mio.
2/06 1.220 Mio. 88,8 Mio.
3/06 1.327 Mio. 134,5 Mio.
4/06 * 1.773 Mio. -574 Mio.
1/07 1.233 Mio. -611 Mio.
2/07 1.309 Mio. -600 Mio.
3/07 1.632 Mio. -396 Mio.
4/07 1.773 Mio. -1.772 Mio.**
1/08 1.505 Mio. -358 Mio.***
2/08 1.349 Mio. -1.189 Mio.
3/08 1.585 Mio. -69 Mio.

* Anteil des ATI-Umsatzes: 398 Mio. US-Dollar. Im Nettoverlust sind u. a. 550 Mio. US-Dollar Kosten durch die Übernahme des Grafikchipherstellers enthalten.
** Enthält einmalige Belastungen von 1.675 Millionen US-Dollar aus einer Wertberichtigung der ATI-Übernahme.
*** Enthält einmalige Belastungen von 50 Millionen US-Dollar durch die ATI-Übernahme

(anw)