Neuer Vorstandschef für Freenet

Der Österreicher Christoph Vilanek übernimmt am 1. Mai die Führung des Büdelsdorfer Telekommunikationsunternehmens von Freenet-Interims-Chef Joachim Preisig. Die vergangenen vier Jahre war Vilanek für Debitel aktiv.

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Der Telekommunikationsanbieter Freenet bekommt einen neuen Chef. Der Aufsichtsrat bestellte den 41-jährigen Christoph Vilanek zum Vorstandsvorsitzenden, wie das Unternehmen am heutigen Dienstag in Büdelsdorf mitteilte. Vilanek tritt in die Fußstapfen des nicht immer unumstrittenen Freenet-Gründers Eckhard Spoerr, der Anfang des Jahres seinen Hut genommen hatte. Der Österreicher soll sein neues Amt am 1. Mai antreten. Zu seinen dringlichsten Aufgaben dürfte dann der von Spoerr vergeblich versuchte Verkauf des DSL-Geschäfts gehören.

Vilanek sei als Mitglied des Strategieteams für die Zusammenführung der Freenet AG und der Debitel Group einer der Architekten der neuen Ausrichtung des Unternehmens. In den vergangenen vier Jahren war Vilanek bei Debitel in Stuttgart für verschiedene Aufgaben der Kundenbindung verantwortlich. Der Österreicher kam von McKinsey zu Debitel.

Freenet wurde nach dem Rückzug des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Eckhard Spoerr in den vergangenen Monaten übergangsweise von dem Schweizer Joachim Preisig geführt. Allgemein war erwartet worden, dass Preisig auch offiziell den Vorstandsvorsitz übernehmen würde. Der Aufsichtsrat sei bei seinem Beschluss dem Vorschlag des Aufsichtsratsvorsitzenden Helmut Thoma gefolgt, heißt es in der Mitteilung.

Spoerr hatte das Unternehmen nach turbulenten Zeiten im Januar verlassen. Zwar hatte sich der umtriebige Manager im internen Wettstreit um die Führung gegen den ehemaligen Debitel-Chef Oliver Steil noch durchsetzen können. Doch wurde zum Schluss der Druck der unzufriedenen Anleger zu groß und der Aufsichtsrat, der sich bis dahin hinter den Vorstandschef gestellt hatte, rückte von Spoerr ab. Der Ex-Vorstandschef war kurz nach seinem Abgang wegen Insiderhandels zu einer Geldstrafe verurteilt worden. (vbr)