Time Warner stellt Weichen für eine Trennung von AOL

Mit gelockerten Auflagen will Time Warner dem neuen AOL-Chef Tim Armstrong offenbar Handlungsspielraum auch für eine Abspaltung der ungeliebten Internetsparte geben, berichtet das Wall Street Journal.

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Auf der Suche nach einer Lösung für das Problem AOL ist der US-Medienriese Time Warner offenbar einen Schritt weiter. Das Unternehmen bittet die Inhaber von Anleihen im Wert von insgesamt 12,3 Milliarden US-Dollar um Zustimmung für die Lockerung von Auflagen, die eine Abspaltung von AOL bisher erschweren. Diese könne nun anstehen, nachdem Time Warner die Abspaltung der Kabelsparte abgeschlossen hat, berichtet das Wall Street Journal.

Der Antritt des von Google abgeworbenen neuen AOL-Chefs Tim Armstrong am heutigen Dienstag wird als weiteres Zeichen für eine bevorstehende Trennung der beiden Konzerne gewertet. Mit der Lockerung der Auflagen werde Armstrong freie Hand gegeben, heißt es weiter. Analyst Michael Nathanson hält eine Abspaltung AOLs in den kommenden Monaten für möglich.

Mit einer Trennung würde eine der spektakulärsten Konzernfusionen der jüngeren Wirtschaftsgeschichte wieder rückgängig gemacht. Die auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase geschlossene Ehe zwischen AOL und Time Warner erwies sich als äußerst schwierige Beziehung und sehr teurer Flirt für Time Warner. Der seit Anfang 2008 amtierende Konzernchef Jeff Bewkes baut den Medienriesen massiv um. Für das kriselnde AOL-Geschäft sucht der Konzern seit längerem nach einer neuen Strategie oder einem Käufer. (vbr)