Wechselkurseffekte belasten LG Electronics
Der zweitgrößte südkoreanische Elektronikkonzern musste nach Zeiten des Wachstums einen deutlichen Gewinnrückgang wegen des schwachen Won hinnehmen und rechnet mit einem schwierigen Jahr 2009.
Der südkoreanische Elektronikkonzern LG Electronics (LGE) verbuchte für das abgeschlossene dritte Quartal des Jahres einen deutlichen Gewinnrückgang um 93 Prozent auf 25 Milliarden Won (14 Millionen Euro). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte LGE noch 339 Milliarden Won (191 Millionen Euro) verdient. Das Unternehmen machte dafür am heutigen Montag Währungseffekte wegen des schwachen Won verantwortlich.
Trotz des für Analysten enttäuschenden Netto-Ergebnisses – die Finanzexperten hatten mit einem Gewinn von bis zu 180 Milliarden Won gerechnet – konnte der Konzern operativ zulegen. Der operative Gewinn legte im Jahresvergleich von 362 auf 571 Milliarden Won zu, während der Umsatz um 21 Prozent auf 12 Billionen Won wuchs. Auslandsschulden in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar belasten das Nettoergebnis wegen des im Vergleich zum Dollar schwachen Won mit 390 Milliarden Won.
Die Schwäche der koreanischen Währung, die im Verlauf des Jahres rund 24 Prozent an Wert verloren hatte, verschaffte dem Anbieter aber auch Vorteile im Handygeschäft, wo der Konzern beim operativen Ergebnis zulegen konnte. Dennoch will LGE der nachlassenden Nachfrage auf dem Handymarkt im kommenden Jahr mit dem Einstieg ins Niedrigpreissegment begegnen.
LGE erwartet zwar noch eine leichte Umsatzsteigerung im vierten Quartal, rechnet aber mit Auswirkungen der weltweit nachlassenden Konjunktur. Das Weihnachtsquartal sei zwar die Hochsaison für Displays und Handys, doch werde die Profitabilität der Sparten leiden, erklärte der Konzern. Das kommende Jahr werde nicht nur für LG, sondern für die gesamte Elektronikbranche schwierig, meinte Finanzchef James Jeong. LG überlege deshalb weitere Outsourcing-Maßnahmen, um Kosten zu senken und die Profitabilität zu verbessern. (vbr)
