Microsoft und Yahoo verhandeln wieder

Laut Medienberichten sprechen Microsoft und Yahoo wieder über eine Partnerschaft und wollen zudem einen Spezialisten für soziale Netzwerke ins Boot holen.

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Von
  • Gernot Goppelt

Die einstigen "Merger-Kandidaten" Microsoft und Yahoo haben laut Wall Street Journal (WSJ) erneut Gespräche für eine Partnerschaft bei der Internetsuche und Werbung aufgenommen. Demnach trafen sich vergangene Woche Yahoo-Chefin Carol Bartz und Microsoft-CEO Steve Ballmer. Unklar bleibe, ob die Unternehmen zu einem Ergebnis gekommen seien. Sprecher der beiden Konzerne wollten sich nicht dazu äußern. Doch trotz offenen Ausgangs seien die Gespräche ein Zeichen für einen Aufwärtstrend in der Branche, nachdem aufgrund der Rezession in letzter Zeit Flaute geherrscht habe, heißt es beim WSJ. Viele Unternehmen – vor allem im Internet-Business – würden derzeit Partnerschaften im kleineren Rahmen einer teuren Übernahme vorziehen.

Microsoft und Yahoo verhandeln laut Bericht zudem mit Demand Media, einem Anbieter von Lösungen für soziale Netzwerke. Der selbst ernannte "Leader in Distributed Social Media" befasst sich mit Nischenlösungen für das Publizieren und die Content-Syndication von Artikeln und Videos. Laut Washington Post besteht eine Stärke von Demand Media darin, eine Menge Werbezugriffe zu generieren und soziale Netzwerke für Nischenthemen aufzubauen – das sei zumindest für eine Schwachstelle in Yahoos Angebot eine perfekte Ergänzung.

Microsoft hatte im vergangenen Jahr versucht, Yahoo zu übernehmen. Der Software-Konzern hatte Yahoo eine Übernahme für mehr als 40 Milliarden Dollar angeboten. Der Internet-Konzern lehnte das Angebot jedoch als zu niedrig ab. Nachdem Microsoft den Übernahmeangriff schließlich aufgab, brach die Yahoo-Aktie ein. Die Abwehrschlacht kam Yahoo teuer zu stehen – aus einem Unternehmensbericht im Januar ging hervor, dass der Internet-Konzern mindestens 79 Millionen Dollar dafür aufwenden musste. Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte im vergangenen November weitere Versuche einer Übernahme ausgeschlossen. Möglich sei aber ein Geschäft auf Basis einer Partnerschaft im Suchdienstbereich, ein Vorschlag, den er im Januar in einem Interview wiederholte. ()