Microsoft-Chef sieht günstige Zeit für Kooperation mit Yahoo
Da momentan das Top-Management in beiden Unternehmen neu geordnet werde, sieht Steve Ballmer einen guten Zeitpunkt für ein Geschäft mit Yahoo gekommen.
Microsoft-CEO Steve Ballmer sieht nun den besten Zeitpunkt gekommen, im Suchgeschäft mit Yahoo zu kooperieren. In einem Interview mit der Financial Times weist er darauf hin, dass in diesen Tagen das Top-Management in beiden Unternehmen neu geordnet werde. Microsoft habe mit Qi Lu soeben einen ehemaligen Vice President von Yahoo als Chef der Online Services Group eingesetzt, und Yahoo sei auf der Suche nach einem neuen CEO. Falls es im Suchgeschäft zu einem Deal komme, dann wohl am ehesten in dieser Übergangsphase. In einem Interview mit CNet betont Ballmer aber, dass es derzeit keine Gespräche zwischen Yahoo und Microsoft gibt.
Der derzeitige Yahoo-Chef Jerry Yang hatte im November seinen Rücktritt angekündigt. Der Mitgründer des Unternehmens zieht damit die Konsequenzen aus dem massiven Druck nach der im Sommer geplatzten Übernahme durch Microsoft. Im Dezember hieß es noch, die Suche nach einem Nachfolger könne noch Wochen dauern. Nun berichtet das Wall Street Journal, nächste Woche könne es soweit sein, dann könnte Yahoo einen Nachfolger bekannt geben. Als ein Kandidat wird laut Kara Swisher im Weblog "All Things Digital" des Wall Street Journal Carol Bartz gehandelt, frühere Chefin von Autodesk. Für CNet, das sich ebenfalls auf "eingeweihte Kreise" beruft, ist Yahoo-Präsidentin Sue Decker eine Favoritin für die Yang-Nachfolge.
Im Kampf um die Vorherrschaft bei der Online-Suche und -Werbevermarktung hat Microsoft weiterhin gegenüber Google das Nachsehen und hier zuletzt sogar wieder Marktanteile eingebüßt. Eine Komplettübernahme von Yahoo als Stärkung der eigenen Position gegenüber Google hatte Microsoft erstmals offiziell im Februar 2008 in Angriff genommen. Yahoo lehnte jedoch ebenso offiziell ab, daraufhin verzichtete Microsoft auf eine komplette Übernahme und strebte stattdessen eine Partnerschaft mit Yahoo im Suchdienstbereich oder eine Teilübernahme an. Ballmer schätzt Google als einen sehr starken Konkurrenten ein, der in seinen Überlegungen viel Raum einnehme, und es werde schwer sein, dem stark aufgestellten Unternehmen Marktanteile wegzunehmen. (anw)
